Artenvielfalt zum Anfassen

Ein rundes Jubiläum feiert die Umweltbildung im Naturpark Saar-Hunsrück in diesem Jahr. Auf zehn erfolgreiche Jahre blickte das Naturpark-Informationszentrum in Hermeskeil an diesem Wochenende mit einem Tag der offenen Tür zurück.

Hermeskeil. (doth) Greifvögel aus Saarburg waren die unangefochtenen Stars beim Tag der offenen Tür im Naturpark-Informationszentrum Hermeskeil anlässlich von zehn Jahren Umweltbildung im Naturpark Saar-Hunsrück. Schauerwetter hielt zahlreiche Besucher ab, doch für die wetterfesten Naturfreunde gab es trotzdem viel zu entdecken. Umweltprojekte, Fledermäuse, Exkursionen und Rundgänge gaben einen umfassenden Einblick in die Arbeit des Naturparks. Die Veranstaltung war Teil der bundesweiten Aktion "NaturErlebnisWochenende". Hobbyforscher Hermann-Josef Schuh beeindruckte 15 Besucher, die Fledermäuse beobachten wollten. Mit einem speziellen Detektor werden die Rufe der Kobolde der Nacht hörbar gemacht. "Dann sieht man sie auch für einige Sekunden bei der Jagd nach Insekten", erklärt Schuh. Über die streng geschützten fliegenden Säugetiere kann er Erstaunliches berichten: "Die Männer hängen nur rum, die Frauen sind alleinerziehend. Kommt einem das bekannt vor?" Genauso verblüffte Annette Schäfer ihre vier großen und vier kleinen Zuhörer, als sie mit ihnen auf nur wenigen hundert Metern sage und schreibe 100 Kräuterarten entdeckte und bestimmte. "Die Kinder waren besonders von einem blau schimmernden Mistkäfer begeistert, der sich sehr wendig bewegte", freut sich die Biologin. Besonders die Fotografen unter den Besuchern waren ganz vorne dabei, als Gabi Klotzbücher und Janine Housten einen jungen Uhu und den vier Jahre alten Wüstenbussard "Paulchen" vorstellten. Die beiden gefiederten Gäste aus dem Greifvogelpark Saarburg schlossen die Gäste sofort ins Herz.Hermann-Josef Schuh führte große und kleine Besucher ganz an den Anfang der Nahrungskette. Unter Mikroskopen konnten die Hobby-Forscher das Treiben im Waldboden beobachten. Vom Einzeller bis zum Regenwurm, alle sind wichtig, damit nichts verkommt und immer wieder fruchtbarer Boden entsteht, weiß der Fachmann. "Ohne Würmer läuft nicht viel im Garten", erklärte er den Kindern, die auch die Beine des Tausendfüßers nachzählen konnten. Glück hatte, wer bereits am Samstag bei den Exkursionen dabei war. Durch die Regengüsse fielen die Exkursionen am Sonntag aus. Eisern zog jedoch die Waldjugend unter einem Zeltdach bei offenem Feuer ihr Programm durch. Auch die Nistkästen für Insekten wurden eifrig gezimmert. Für alle, die es jetzt verpasst haben: Man kann das gleiche Fest im Naturpark-Informationszentrum in Weiskirchen am 24. August besuchen. Weitere Informationen unter www.naturpark.org.

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