Auf der Suche nach Profil

Ein klares Profil für den Naturpark Saar-Hunsrück muss her: Bei der Mitgliederversammlung des Naturparks wurde beschlossen, dass die Themen "Wald und Wasser" den Park in Zukunft definieren sollen.

 Landschaftsarchitekt Bernhard Gillich erklärt der Naturpark-Vorsitzenden, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (Mitte), und Geschäftsführerin Gudrun Rau, wo die Schätze der Naturpark-Vermarktung verborgen liegen.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Landschaftsarchitekt Bernhard Gillich erklärt der Naturpark-Vorsitzenden, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (Mitte), und Geschäftsführerin Gudrun Rau, wo die Schätze der Naturpark-Vermarktung verborgen liegen.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kell am See. Im Vergleich zu anderen Naturparks in Deutschland hat der Naturpark Saar-Hunsrück kein "gezieltes Profil". Das stellten die Landschaftsarchitekten Bernhard Gillich und Reinhold Hierlmeier vor der Mitgliederversammlung in Kell am See fest. Jetzt gelte es, Alleinstellungsmerkmale herauszubilden. "Wald und Wasser sind als Themenschwerpunkt für den Naturpark sehr gut geeignet", lautet die Empfehlung.In der Tat, die Lüneburger Heide oder der Bayerische Wald erzeugen Bilder im Kopf. Beim Naturpark Saar-Hunsrück? Fehlanzeige! Das soll sich jetzt ändern. Eine Umfrage bei den Mitgliedsgemeinden ergab eine "gefühlte Unzufriedenheit", wie sich die Planer ausdrückten. Nur Umweltbildung und lokale Projekte reichen nicht, um den Park bundesweit zum Begriff werden zu lassen. "Die Vorgaben des Gesetzgebers sind nur eingeschränkt umgesetzt", beklagen die Landschaftsarchitekten. 17 regionale Initiativen sind auf den 2055 Quadratkilometern im Saarland und Rheinland-Pfalz am Werk.Die Vorsitzende, Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin in Merzig, und ihr Vorstand bekamen aber auch Lösungsansätze geliefert. Es gebe doch unglaublich vielfältige Waldformen, aufregende Gewässer und Felsformationen, mit denen man punkten kann. Wie gut das funktioniert, zeigt allein schon der beste Wanderweg Deutschlands: der Saar-Hunsrück-Steig.Wie immer fehlt es an Geld. Die Planer empfahlen, mit den vorhandenen Mitteln die vielen Schutzgebiete aufzuwerten und vor allem gemeinsam mit der Forst- und Wasserwirtschaft Projekte voranzubringen.Gezielte Projekte, um Angebot aufzuwerten

"Die Konkurrenz in der Vergabe von Fördermittel wird härter", warnten Gillich und Hierlmeier. Den Zuschussgebern müssen zielgerichtete Projekte vorgestellt werden, die eine breite Öffentlichkeit ansprechen, sonst gibt es nichts. Es wurden auch gleich Beispiele geliefert: Waldumbau in Schutzgebieten, das Landschaftsbild, besonders Bachtäler, aufwerten und zahlreiche Synergieeffekte nutzen.Der stellvertretende Vorsitzende, der Landrat von Trier-Saarburg, Günther Schartz, freut sich über diese Zielrichtung und schlug auch gleich vor, die Radwegevernetzung weiter voranzubringen. Die Versammlung beschloss jetzt ein Handlungsprogramm zu entwickeln. Aber die Steine und Felsformationen sollten dabei auch eine tragende Rolle spielen.Wie viel im Naturpark schon passiert, zeigte Geschäftsführerin Gudrun Rau auf. 230 Veranstaltungen gab es 2007. Höhepunkt war der Saar-Hunsrück-Steig und dessen Prämierung. Aber bei diesem Projekt gibt es auch einen Stein des Anstoßes: Der Hermeskeiler Bürgermeister Michael Hülpes fragte seinen Keller Amtskollegen, warum seine Gemeinde die Unterstützung der Vermarktung des Steigs verweigert. Werner Angsten vesprach: "Das Thema wird bei der nächsten Ratssitzung auf der Tagesordnung stehen." Der Keller Verwaltungschef geht davon aus, dass der Rat die Zahlung für 2008 bewilligt. "Für 2009 muss man aber hinterfragen, ob sich nicht auch die Landkreise im Naturpark an den jährlichen Kosten von 232 000 Euro beteiligen sollten." Da sei noch nicht das letzte Wort gesprochen.

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