Auf vieles verzichten

HERMESKEIL. Sparen, sparen, sparen: Die Kreisverwaltung hat der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil statt des geforderten Kreditbedarfs von 538 298 Euro nur einen Teilbetrag von 400 000 Euro genehmigt. Den dadurch erforderlichen Kürzungen fällt besonders die Sanierung des Hallenbads zum Opfer.

"Wir sind Kummer gewöhnt." Hans-Peter Lorang, Kämmerer der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil, brachte es in der zurückliegenden Sitzung des VG-Rats auf den Punkt. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kommunalaufsicht den Kreditbedarf der VG Hermeskeil von 648 000 Euro auf 475 000 Euro herunter gefahren (der TV berichtete). Und auch in diesem Jahr hat die Kreisverwaltung beim Haushalt der VG den Rotstift angesetzt. Statt des geforderten Kreditbedarfs von 538 000 Euro im Vermögenshaushalt hat die Kommunalaufsicht der VG nur einen Teilbetrag von 400 000 Euro genehmigt. Das bedeutet, dass die VG auf einige Investitionen verzichten muss oder Projekte nicht in dem ursprünglich geplanten Rahmen durchziehen kann. Der größte Teil der einzusparenden 138 000 Euro betrifft, wie im vergangenen Jahr, die Sanierung des Hallenbads. Die war mit 100 000 Euro im Vermögenshaushalt 2005 veranschlagt. Die Investition wurde jetzt allerdings um 75 000 Euro auf 25 000 Euro reduziert. Der zweitgrößte Teil der Sparmaßnahmen sollte die Grundschule Hermeskeil treffen: 25 000 Euro sollten bei der Sanierung des Gebäudes der Grundschule eingespart werden. Statt 40 000 Euro sollten nur noch 15 000 Euro hierfür bereitgestellt werden. Dieser Vorschlag stieß im VG-Rat allerdings auf große Gegenwehr. Paul Port von der Fraktion "Bürger für Bürger" (BfB): "25 000 Euro Kürzungen bei der Grundschule sind bedenklich. In einem Raum ist der Fußboden faul, darunter bildet sich Pilz."Wieder warten auf Genehmigung

Auch Ulrich Schmitt von der FWG war mit der Kürzung für die Schule nicht einverstanden: "Ich bin dafür, die Kürzungen nicht in der Schule, sondern im Rathaus zu machen." Er schlug vor, die vorgesehenen Investitionen ins Anlagevermögen und den Kauf von EDV um insgesamt 18 000 Euro zu kürzen. "Wenn man davon die ohnehin von der Verwaltung vorgesehenen Kürzungen von 4000 Euro abzieht, sparen wir 14 000 Euro für die Grundschule ein." Schließlich einigten sich die Fraktionen jedoch darauf, den vorgeschlagenen Kürzungen der Investitionen für die Grundschule Hermeskeil nicht zuzustimmen und auch bei den Rathaus-Investitionen nicht noch mehr zu kürzen. "Wir bekommen die Genehmigung von der Kreisverwaltung dafür nur, wenn wir nachweisen können, dass diese Investitionen unabdingbar sind", sagte Kämmerer Lorang. Trotzdem beschloss der Rat, die vom Kreis geplanten 40 000 Euro im Vermögenshaushalt 2005 nicht zu kürzen. Alle anderen vorgeschlagenen Sparmaßnahmen wurden vom VG-Rat einstimmig angenommen. Von den Einsparungen betroffen sind neben dem Hallenbad die Renovierung des Trauzimmers im Rathaus, die wie im vergangenen Jahr auch 2005 komplett wegfällt und der VG 27 000 Euro spart. Von Kürzungen betroffen sind Anschaffungen im Rathaus (63 200 statt 67 200 Euro), die Erneuerung der Fenster in der Grundschule Gusenburg (15 000 statt 20 000 Euro) und die Gebäudeleittechnik in der Hauptschule Hermeskeil (15 000 statt 25 Euro). Die letztendlich vom VG-Rat Hermeskeil beschlossenen Kürzungen im Vermögenshaushalt 2005 bedeuten, dass die Verbandsgemeinde einen Kreditbedarf von 425 918 Euro benötigen würde, also knapp 26 000 Euro mehr als von der Kommunalaufsicht genehmigt. "Jetzt bleibt es allerdings abzuwarten, ob uns die Kommunalaufsicht diesen Haushaltsplan genehmigt", sagte Bürgermeister Michael Hülpes.

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