Besser denn je

HERMESKEIL. (red) Junge Musiker, die stimmlich und instrumental hervorragende Leistungen zeigen, könne auf elektronische Verstärkung verzichten. Das bewies "Hitzefrei", die Schulband des Hermeskeiler Gymnasiums, mit einem "unplugged"-Konzert in der ausverkauften Turnhalle.

"Unplugged" bedeutet "entstöpselt" oder sinngemäß "mit herausgezogenem Stecker". Verringerte Lautstärke und gedämpftes Licht sorgen für die gemütliche Atmosphäre. Die Musik, der Text, die Melodie stehen im Vordergrund, aus Hörern werden Zuhörer. So hätte man in der vollbesetzten Halle bei den Piano-Stellen noch eine Stecknadel fallen hören können, so gebannt waren die Gäste. Für den Erfolg eines solchen Konzerts ist natürlich die Auswahl der gespielten Songs von großer Bedeutung, und hier hatte der musikalische Leiter der Gruppe, Andreas Steffens, der an diesem Abend als "Spielertrainer" auch an Gitarre und Geige agierte, ein gutes Gespür. Das Konzertprogramm umfasste bekannte Titel von Bryan Adams, Eric Clapton und Herbert Grönemeyer bis hin zu eher unbekannten Songs von "Krezip" und "10 000 Maniacs". Barbara Barth und Julia Düpont gaben ihre Abschiedsvorstellung, denn sie haben die Schule hinter sich, das Studium ruft. Doch der Nachwuchs der Schulband steht schon bereit. Zum ersten Mal war Christina Rausch an den Keyboards dabei. Andreas Eiden, Jessica Hesselbach, Ute Hoffmann, Anne Leidinger, Michael Schömer, und Daniel Wangen waren ebenfalls in Hochform. Sie ließen durch eine sehr persönliche Interpretation der Lieder fast vergessen, dass es sich "nur" um Coverversionen handelte. Als in der Zugabe Barbara Barth, nur begleitet von Klavier und Gitarre, "Freiheit" sang und als Abschluss alle Bandmitglieder a-cappella einstimmten, war Westernhagen vergessen, und nur das Feuerverbot in der Turnhalle des Gymnasiums hielt die begeisterten Zuschauer davon ab, mit Feuerzeugen eine Lichterkette zu bilden. Für den guten Ton waren Sebastian Alten und Christopher Becker verantwortlich, und durch Thomas Webel und Walter Melcher wurden die Akteure ins rechte, von Blau- und Rottönen dominierte Licht gerückt. Die Zuhörer waren begeistert. Tosender, minutenlanger Beifall bewies, wie gut "Hitzefrei" allein auf akustischer Basis ankam. "Das war mit Abstand das Beste, was ich von Hitzefrei gehört habe", meinte einer der etwas schon reiferen Gäste, und natürlich durften auch Kommentare wie "stark", "cool" und "Spitze" der jüngeren Generation nicht fehlen.

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