Bewegung und Farbe im Spiel

HERMESKEIL. Mit gewohnter Vielfalt stimmt die Präsentation Kunstschaffender aus Stadt und Verbandsgemeinde auf den 14. Hermeskeiler Kulturherbst ein.

 Die Eröffnung des Hermeskeiler Kulturherbstes lassen sich die Hermeskeiler Hugo Becker (links) und Willi Eiden, hier vor Bildern von Helga Schröder, nicht entgehen. Foto: Ursula Schmieder

Die Eröffnung des Hermeskeiler Kulturherbstes lassen sich die Hermeskeiler Hugo Becker (links) und Willi Eiden, hier vor Bildern von Helga Schröder, nicht entgehen. Foto: Ursula Schmieder

Stets aufs Neue zu überraschen, ist kein leichtes Unterfangen. Dennoch ist es den Organisatoren des 14. Hermeskeiler Kulturherbstes ein weiteres Mal gelungen. Nicht nur, dass sie immer wieder die unterschiedlichsten künstlerischen Handschriften ans Licht befördern. Schaffen sie es doch darüber hinaus, vom Naturell verschiedene Maler, Grafiker und Bildhauer zu einer gemeinsamen Ausstellung zu bewegen. Die Kulisse für diese Vielfalt bieten schon traditionell die Geschäftsräume der Volksbank Hochwald. Dieses Mal geben sich dort tosende "Seestücke" ein Stelldichein mit farbenfroher Grafik, während unaufdringlich wirkende Skulpturen oft erst auf den zweiten Blick die Neugier des Betrachters wecken. Bei der Vorstellung der einzelnen Künstler verweist Norbert Klaas auf das erklärte Ziel der Ausstellung, "künstlerisch Schaffende aus Stadt und Verbandsgemeinde ihr eigenes Können präsentieren zu lassen". Jeder Werk findet seine Liebhaber

Offensichtlich findet jedes der unter dem Motto "Bewegung, Farbe, Dynamik" vereinten Werke seine Liebhaber. Willi Eiden, 2005 selbst mit seiner Schmiede-Turner-Riege präsent, gefällt auf Anhieb das Bild eines Kindes: "Die Augen, die Tränen und der Mund - das ist ein Ausdruck." Mit den modernen geometrischen Bildern kann er hingegen nur wenig anfangen, wie er einräumt. Hildegard Eiden, ebenfalls Hermeskeilerin, erstaunt die Vielfalt der ausgestellten Arbeiten. "Ich hab ein Faible für Aquarelle, so zarte Bilder", sagt sie. Helga Schröder ist ihre Favoritin. Dass diese sich künstlerisch betätige, habe sie zwar gewusst, nicht aber, was genau deren Richtung sei: "Ich bin überrascht, welch tolle Arbeiten sie macht." Erika Neufing und Dorothea Breit lassen ihre Entdeckungstour ruhig angehen. Als Hermeskeilerinnen könnten sie ja auch an einem anderen Tag vorbeischauen, wenn sich weniger Menschen in der Schalterhalle drängen. Positiv kommt bei den Besuchern der Kulturherbst-Eröffnung auch der musikalische Rahmen an. Nach einer krankheitsbedingten Absage schien es schon, als müsste die Vernissage ohne Musik starten. Dank der spontanen Zusage von Nicole Geier und Martin Herrmann ist aber dennoch ein außergewöhnlicher Start in "das" kulturelle Ereignis der Stadt gelungen. Viele kennen die Sängerin schon vom Vorjahres-Auftritt im "Glöckner von Notre-Dame". Stadtbürgermeisterin Ilona König führt die Vielfalt des Kulturherbstes vor Augen, der sich seinen "festen Platz erworben" habe. Bei dem ausgeschiedenen Mit-Organisator Karl-Heinz Dahlke bedankt sie sich mit einer "Dauerehrenkarte" für das langjährige Engagement. Im Anschluss begeben sich alle auf ihre ganz persönliche "Forschungsreise", zu der Volksbank-Vorstand Gerhard Holbach einlädt. Die Arbeiten sind noch bis zum 10. Oktober in den Räumen der Bank zu sehen. Die neuen Künstler: Claudia Fries: Die aus Hamburg stammende freischaffende Grafikerin und Illustratorin mit Lehrauftrag an der Fachhochschule Trier lebt seit 2003 in Züsch. Barbara Geibel: In Polen (Oberschlesien) geboren, lebt, malt und arbeitet die diplomierte Oberschwester seit den 80er-Jahren in Hermeskeil. Kerstin Hahnemann-Gottwald: Die Materialien der ausgebildeten Künstlerin sind Ton, Holz und Fundstücke der Natur. Nachdem sie vier Jahre in Hinzert gelebt hat, zieht sie demnächst mit ihrer Familie nach Irland. Helga Schröder: Die Malerei - auch mit Materialien wie Holz oder Stoff - ist für die Hermeskeilerin Hobby und Entspannung. Ursula Weber: Die Leidenschaft der Hermeskeilerin gehört neben dem Töpfern der Seidenmalerei und dem Malen. Kreativgruppe "Tongestaltung": Marga Breit, Monika Treitz, Gabi Wimmer und Leo Dellwo haben Ende der 90er-Jahre zusammengefunden. Die Frauen, die schon in den 80er-Jahren mit Ton gearbeitet haben, treffen sich wöchentlich im Pfalzeler Atelier des gebürtigen Gusenburgers, um ihre Techniken weiterzuentwickeln.

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