Bier, Bits und ein Baby

Wenn in Waldweiler Theater gespielt wird, dann ist die Begeisterung nicht nur bei den Aktiven groß. Mehr als 600 Zuschauer sahen am Wochenende den Dreiakter "Bier, Bits und ein Baby".

 An das Baby müssen sie sich erst noch gewöhnen: Waldemar (Marko Gouverneur), Eddi (Wendelin Biwer) und Franz (Günter Mootz). TV-Foto: Hans Muth

An das Baby müssen sie sich erst noch gewöhnen: Waldemar (Marko Gouverneur), Eddi (Wendelin Biwer) und Franz (Günter Mootz). TV-Foto: Hans Muth

Waldweiler. (hm) Das Stück von Arno Boas bot den Darstellern reichlich Gelegenheit, ihr Können auszuspielen und den Figuren Persönlichkeit und Leben einzuhauchen. Eine solide Probenarbeit legte den Grundstein für ein ansprechendes Theaterspiel.

Das Stück handelt von drei WG-Bewohnern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Der erfolglose ewige Student Eddi (Wendelin Biwer), der einfach nicht aus der Pubertät herauskommt, der unbeholfene und sprachgestörte Theologiestudent Waldemar (Marko Gouverneur) und der machohafte LKW-Fahrer Franz (Günter Mootz) teilen sich eine WG. Es geht ihnen gut, den Dreien, solange der Haushalt über das Wesentlichste für eine Männer-WG verfügt: die Kiste Bier.

Dass sie nicht schon längst an ihrem eigenen Dreck erstickt sind, haben sie nur ihrer Nachbarin Emma (Renate Reinert) zu verdanken. Und seit kurzem haben sie auch einen neuen Mitbewohner, den etwas seltsamen Otto (Vera Grimm-Gubernator), der vor allem zu Franz ein sehr angespanntes Verhältnis hat.

Erstaunliche Wandlungen



Nicht nur, dass ein Baby in dieser WG völlig fehl am Platz ist, sorgt doch die Freundin Mona (Nicole Weber) auch in hormoneller Hinsicht für eine erstaunliche Wandlung beim soften Waldemar, der betont, dass er eben evangelisch und nicht katholisch sei. Eddis Tochter Maggy (Eva Mencher), ihre Freundin Mona und vor allem deren Baby Lisa wirbeln den trägen Männerhaushalt gehörig durcheinander, aber nach anfänglich großen Irritationen erobert das Baby die Herzen aller. Schon seltsam, wie Otto bei Eddi anbandeln will und für Verwirrung sorgt, bis sich herausstellt, dass es sich hier um eine maskierte Frau handelt. Denn nach und nach zeigt sich, dass der vermeintliche "Otto" in Wahrheit "Beate" heißt, Polizeibeamtin ist und Undercover-Ermittlungen gegen Franz und seine zwielichtigen Schmuggelgeschäfte durchführt.

Als dann schließlich gleichzeitig dessen Geschäftspartnerin Olga, Chefin der russischen Mafia (Mechthild Hädicke), und die von Maggy und Mona für Waldemar ausgesuchte Internetbekanntschaft Susi aus Mandern (Hanne Simon), in Wirklichkeit Polizeichefin, auf der Bildfläche erscheinen, spitzt sich die Lage dramatisch zu. Doch Beate und Emma haben alles im Griff, so dass am Ende die Bösewichte geschnappt werden.

Auch die Liebe kommt nicht zu kurz: Waldemar findet mit Mona die Frau seines Lebens, und auch zwischen Eddi und Beate entwickeln sich zarte Bande.

Regie führte Sonya Wagner und als Souffleusen agierten Renate Mencher und Marianne Koltes.

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