"Blockade der Behördenchefs"

REINSFELD/NEUERBURG. Die Planungsgemeinschaft Trier stellt mit dem regionalen Raumordnungsplan das Werk, an das kommunale Windkraft-Pläne angepasst werden müssen. Die Gemeinschaft hat den Raumordnungsplan ein großes Stück vorangebracht. Christina Spies (SPD) protestiert jedoch gegen eine "Blockadehaltung" in Sachen Windkraft.

Geht es nach dem Willen der Planungsgemeinschaft Trier, wird es in Zukunft 92 Windkraft-Standorte in den Landkreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Daun und Bitburg-Prüm geben. Über 1000 Seiten stark war die Sitzungsvorlage zum Thema Windkraft, mit der sich die Mitglieder der Regionalvertretung der Planungsgemeinschaft in ihrer jüngsten Sitzung in Neuerburg (Landkreis Bitburg-Prüm) auseinander setzen.600 Vorschläge und Anregungen

Nach Angaben von Planer Roland Wernig könnten rund 300 Rotoren mit jeweils zwei Megawatt Leistung auf diesen Standorten installiert werden. 600 Vorschläge und Anregungen, allein 400 von Bürgern, hatten die Geschäftsstelle der Planungsgemeinschaft erreicht.Nicht jedes Mitglied der Planungsgemeinschaft war mit der Situation zufrieden. "Dieser Entwurf ist gekennzeichnet von der öffentlich erklärten Blockade einiger Behördenchefs gegen die Windkraft", betonte Christina Spies im Namen der SPD. Die Ehefrau des Reinsfelder Ortsbürgermeisters Rainer Spies prognostizierte eine "Klagewelle" gegen den Raumordnungsplan.Christina Spies unterstützte damit die Argumentation ihres Mannes, der zu den engagiertesten Windkraft-Befürwortern in der Verbandsgemeinde Hermeskeil gehört und bereits in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats betont hatte: "Widersprüche haben gute Chancen. Der Kreisverwaltung fallen immer neue Erschwernisse für die Windkraft ein. Das ist landesweit einmalig und wird von den Gerichten in dieser Form nicht geduldet.”"Ökologischer Etikettenschwindel"

Andere Töne kamen von der CDU. Walter Densborn sagte, dass die Region Trier bei den Windenergieanlagen schon jetzt einen "fragwürdigen Spitzenplatz" einnehme. Er zitierte den Eifelverein, der die Windenergie als einen "ökologischen und ökonomischen Etikettenschwindel" bezeichnet. Die Teilfortschreibung bedeute Rechtssicherheit."Wir müssen schnell und entschlossen handeln, um Wildwuchs zu verhindern”, sagte Müller. Hans-Peter Slabik (Bündnis90/Grüne) forderte dazu auf, die Region energieautark zu machen. Ebenso wie Johannes Schneider (VBB) bezeichnete er den Plan als Versuch, die Nutzung regenerativer Energie zu verhindern.Der mit großer Mehrheit angenommene Plan für die Teilfortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans wird wieder ausgelegt.

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