Bürgerhaus Züsch: Im April fallen die Würfel

ZÜSCH. Der Plan, aus dem ehemaligen Anwesen Biehl ein modernes Bürgerhaus zu machen, teilt den Gemeinderat Züsch immer noch in zwei Lager. Auch in der März-Sitzung stand die Auseinandersetzung zwischen Gegnern und Befürwortern im Mittelpunkt.

Die Informationsveranstaltung im Februar war eine von vielen Runden des öffentlichen Schlagabtausches zwischen den Freunden und den Kritikern des Projekts Bürgerhaus (der TV berichtete). In dieser Veranstaltung war ein Konzept vorgelegt und erläutert worden, das ehemalige Anwesen Biehl in der Hermeskeiler Straße zu einem Ort der Begegnung zu machen, der darüber hinaus auch das Ortsbild deutlich aufwerten soll. Ortsbürgermeister Palmatius Kohlhaas und eine Mehrheit im Rat sahen sich durch die Zustimmung vieler Züscher in ihrer Meinung bestätigt: Auf der Basis einer von dem Reinsfelder Architekten Hans Peter Kolz erstellten Planung soll aus dem ortsprägenden Gebäude im Stil des typischen Trierer Bauernhauses ein Bürgerhaus werden. Wählergruppe Heck macht Vorwürfe

Die Wählergruppe Heck, im Rat in der Opposition, sieht dies immer noch anders. Ihre Mitglieder konzentrierten sich in der Sitzung mehr auf eine Debatte über Geschäftsordnungsfragen. Inhaltlich kam nichts Neues. Auch die wiederholten Vorwürfe "undemokratischen Verhaltens", an die Gemeindespitze und Ratsmehrheit gerichtet, waren nicht neu. Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes war in Züsch auch dabei. "Wir sollten in dieser Frage sachlich bleiben. In dem gesamten Verfahren sehe ich keinen Verstoß gegen Bestimmungen der Gemeindeordnung", sagte er. Hülpes betonte mit Nachdruck, dass "die Verantwortung letztlich beim Rat liegt und nirgendwo anders". Hülpes weiter: "Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht mit den mehrheitlichen Entscheidungen des gewählten Rates abfinden können, haben immer noch die Möglichkeit, ein Bürgerbegehren herbeizuführen." Ein solches Bürgerbegehren gab es zuletzt 2001 in der Verbandsgemeinde. Ortsbürgermeister Palmatius Kohlhaas verwies auf die Beschlusslage: "Der Züscher Gemeinderat hat sich im Oktober vorigen Jahres mit Mehrheit dafür ausgesprochen, das seit Jahrzehnten als Huuwersch bekannte Gebäude zum Züscher Bürgerhaus umzubauen." Finanzierung muss noch beschlossen werden

An diesem Grundsatzbeschuss müsse nichts mehr geändert werden. "Definitiv entscheiden müssen wir aber aber über die Art und Weise des Umbaus und das dazugehörige Finanzierungskonzept." Beide Entscheidungskomponenten beruhen auf der Planung des Architekten und auf einer Abklärung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, der zuständigen Genehmigungsbehörde. In der nächsten Sitzung soll der Rat über die Planung des Architekten und das Finanzvolumen in Höhe von 662 000 Euro beraten und im Fall eines positiven Beschlusses die Verwaltung beauftragen, Genehmigung und Zuschüsse auf den Weg zu bringen. "Wenn alles zügig vorangeht, kann die Ortsgemeinde noch in 2003 mit der Bewilligung einer beachtlichen Zuwendung rechnen", so Kohlhaas. Zur Nebensache wurde dabei ein Tagesordnungspunkt, der in anderen Teilen der Verbandsgemeinde für heiße Diskussionen gesorgt hat und noch sorgen wird: die Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans. Züsch liegt außerhalb der Windkraft-Konflikt-Zone, deren Mittelpunkte Gusenburg, Reinsfeld und Beuren sind. Deshalb kam die Bestätigung des Planentwurfs ohne Diskussion. Nach Naurath/Wald, Gusenburg und Hermeskeil ist Züsch die vierte Ortsgemeinde, die sich hinter den Plan der Verbandsgemeinde-Verwaltung stellt, die Windräder im Hochwald auf wenige Stellen zu konzentrieren.

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