"Dafür bin ich nicht zuständig!"

Tagelang war der Telefonanschluss von Katharina und Bertram Thömmes aus dem Hochwald lahm gelegt. Die Seniorin kritisiert den Kundenservice der Deutschen Telekom heftig.

 Herzlich willkommen beim...: Katharina Thömmes ist genervt und verärgert vom Kundenservice der Deutschen Telekom. TV-Foto: Katja Krämer

Herzlich willkommen beim...: Katharina Thömmes ist genervt und verärgert vom Kundenservice der Deutschen Telekom. TV-Foto: Katja Krämer

Neuhütten. "Guten Tag! Herzlich willkommen beim Kundenservice von T-Com", sagt die Computerstimme am Telefon. Die T-Com-Internetadresse wird bekannt gegeben und der Kunde durch einen Zifferndschungel geleitet. Drücken sie die "Eins" für Beratung. "Zwei", "Drei" oder "Vier", und dann das Ganze noch einmal, wenn der Sprachcomputer ein "mmh, ich hab' leider nichts verstanden" ausstößt. Das Prozedere kann einige Minuten dauern. "Nach einem Gewitter im Januar ging nichts mehr"

Das hat Katharina Thömmes aus Neuhütten mehrfach erlebt, als sie Störungen vom Apparat ihrer Nachbarin aus melden wollte. "Die Hotlines nerven", sagt die Dame aus Neuhütten. Am Ende der langen Auseinandersetzungen mit dem Sprachcomputer habe sie dann endlich die sehnlichst erwarteten, real existierenden Mitarbeiter an der Strippe gehabt - doch sie habe sich zu früh gefreut. "Dafür bin ich nicht zuständig, hieß es immer wieder", moniert Katharina Thömmes. Zwei Mal in diesem Jahr war ihr Telefon tot. "Nach einem Gewitter im Januar ging nichts mehr", erinnert sie sich. Ganze acht Tage habe sie auf die Reparatur gewartet. "Es scheint keine große Sache gewesen zu sein, denn plötzlich ging das Telefon, ohne dass ein Techniker im Haus war", erzählt die 70-Jährige. Dafür brauche man doch sicherlich keine ganze Woche, mutmaßt sie. In diesem Monat musste sie nach einer Störung wieder drei Tage auf ein Freizeichen warten. Bis heute habe sie die Gründe für die Ausfälle nicht erfahren. Doch ihr größtes Ärgernis ist, dass sie von einem Mitarbeiter zum nächsten weiter gereicht wurde. Den Hinweis einer Telekom-Mitarbeiterin, sich per Internet Hilfe zu holen, finde sie unverschämt.Mit dem Computer kenne sie sich nicht aus und statt mit dem Sprachcomputer und den "nicht zuständigen Mitarbeitern" hätte sie einfach nur gerne einen Ansprechpartner gehabt, mit dem sie das Problem hätte erörtern können. Letztendlich habe die Tochter die Angelegenheit in die Hand genommen und über das Internet die Reparaturen ins Rollen gebracht. "Mit uns Alten kann man ja alles machen", schimpft die Seniorin. Auf die Bedürfnisse älterer Menschen werde ihrer Meinung nach bei der Deutschen Telekom nicht eingegangen. Thömmes: "Wir standen da wie der Ochs vorm Berg." Als jahrzehntelange Kundin fühle sie sich schlichtweg von dem Konzern veräppelt.George McKinney, Telekom-Pressesprecher, begegnet den Vorwürfen von Katharina Thömmes mit dem Hinweis, dass es drei Möglichkeiten gebe, Störungen weiterzuleiten: telefonisch, per Internet oder persönlich im T-Punkt. Die Kundin habe die Wahl. Den Weg über das Internet zu wählen, sei kein Muss. Und nicht immer sei es notwendig, dass ein Techniker in die Wohnung komme. Die Fehlerquelle könne auch auf Kabelseite oder in der Vermittlungsstelle liegen. Und die letzte Wartezeit? Die stehe sicherlich in Zusammenhang mit dem Streik, erklärt Pressesprecher McKinney.

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