Das Phantom von Gusenburg

GUSENBURG. Zum ersten Mal leitete Neu-Dirigent Dietmar Georg Knippel den Musikverein "Lyra" Gusenburg in einem großen Konzert. Es wurde ein voller Erfolg. Die "Lyra" begeisterte mehr als 300 Zuhörer in der ausverkauften Grenderichhalle.

 Die Musikerinnen und Musiker der Gusenburger "Lyra" waren in Hochform.Foto: Klaus Kimmling

Die Musikerinnen und Musiker der Gusenburger "Lyra" waren in Hochform.Foto: Klaus Kimmling

60 Akteure auf der Bühne - allein der Anblick des Gusenburger "Lyra"-Orchesters war imposant. Knippel hatte im Oktober das Dirigat als Nachfolger des langjährigen musikalischen Leiters Volker Dederichs übernommen. Als "sehr gelungenes Konzert" bezeichnete die neue Vorsitzende des Musikvereins, Alexandra Hewer, die Veranstaltung, die eine "erneute Leistungssteigerung des Orchesters" festgestellt hat. Dieser Ansicht waren offenbar auch die Zuhörer, was der minutenlange, stürmische Applaus bewies. Im Gespräch mit dem TV waren einige der Musiker sehr überrascht über die große Resonanz: Viele Jugendliche und Zuhörer aus Nachbargemeinden waren zusammen mit den Stammhörern der "Lyra" in die Grenderichhalle gekommen. Thomas Becker erläuterte den Besuchern das Programm mit Umschreibungen der Titel. So wurde die Liebe zu Italien von Carl Wittrock in der Komposition "Tignale" wiedergegeben. Die musikalische Beschwörung des gleichnamigen Dorfes am Gardasee und die überwältigende Schönheit der Natur dort haben den Komponisten zu einer sehr bildhaften musikalischen Schilderung von Tignale und Umgebung inspiriert. Große Anerkennung fand die Darbietung der kleinen ungarischen Rhapsodie von Alfred Bösendorfer, eine Originalkomposition für Blasorchester. "Der Komponist greift bei dem Stück nicht auf die Melodien der ungarischen Folklore zurück, sondern verwendet statt dessen eigene Motive, ihrem Charakter nach ungarische Weisen", so Thomas Becker. Im zweiten Teil des Konzertes brillierte der Musikverein unter anderem mit dem "Phantom der Oper". Die "Lyra" bewies, dass die Dramatik des Musicals von Andrew Lloyd Webber auch von einem Blasorchester umgesetzt werden kann. Der Gusenburger Musikverein lieferte mehrere Stücke aus der traurigen Geschichte von der schönen Christine und dem entstellten Meistersänger in den Katakomben der Pariser Oper: "Think of me" im sanften Sopran der jungen Christine, "Angel of Music" und auch das bedrohliche "The Phantom of the Opera". Fazit: "Großartig, eine unglaubliche Leistung", fand ein Besucher aus Hermeskeil.

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