Der Bedarf ist da

Nur wenige Themen hatten in den zurückliegenden Jahren in der Region Trier mehr emotionale Brisanz als die ständig neuen Diskussionen über mögliche Standorte für den Bau eines Krematoriums. Dass der Bedarf für eine solche Anlage da ist, ist zwar unbestritten.

Man denke nur an die derzeit gängige, aber auch pietätlose Praxis, dass wegen der großen Nachfrage die Verstorbenen in Sammeltransporten zur Einäscherung in die Nähe von Koblenz gekarrt werden müssen. Viele Menschen haben aber große Probeme damit, wenn vor der eigenen Haustür ein Krematorium entstehen soll und tagtäglich mehrere Leichenwagen durch die Stadt fahren. Nach wie vor verbreitet, aber unbegründet, sind auch die Vorstellungen von atemluft-verpestenden Rauchschwaden. Der Vorwurf, die Hermeskeiler Räte hätten all dies nicht bedacht und die Bürgerschaft nicht ausreichend informiert, wäre unangebracht. Sie haben mehrere Monate das Für und Wider erwogen, das Bauprojekt in mehreren Stadtratssitzungen öffentlich diskutiert und vor allem einen Standort gefunden, der nicht befürchten lässt, dass ganz Hermeskeil künftig permanent mit dem Tod konfrontiert wird. Insofern ist das "Ja" zu einer Investition in einen "Wachstumsmarkt" auch nicht zu beanstanden, wenngleich den Profit selbstverständlich nur der Privat-Unternehmer macht. a.munsteiner@volksfreund.de

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