Der Bedarf steigt mit dem Spritpreis

Günstig, umweltfreundlich, mit wenig Energieeinsatz und ohne Parkplatzverschwendung fahren, das sind die Ziele der Fahrgemeinschaftsbörse, die von der Verbandsgemeinde Kell am See bereits vor zwölf Jahren ins Leben gerufen worden ist. Angesichts der explodierenden Spritpreise sollte der Bedarf eigentlich stetig wachsen. Die Idee ist so aktuell wie nie zuvor.

 Diese beiden wissen wie's geht: Jessica Adam aus Schillingen und Benedikt Maxheim aus Trier sparen durch gemeinsame Fahrten 1000 Kilometer pro Woche.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Diese beiden wissen wie's geht: Jessica Adam aus Schillingen und Benedikt Maxheim aus Trier sparen durch gemeinsame Fahrten 1000 Kilometer pro Woche.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kell am See. Die meisten Autos haben vier Sitze und nur einer sitzt drin. Ein krasses Missverhältnis fand man schon vor zwölf Jahren in der Verwaltung der Verbandsgemeinde Kell am See. Bürgermeister Werner Angsten und sein Team entwickelten deshalb die Fahrgemeinschaftsbörse."Die Idee schlug so toll ein, dass uns das schon viele Gemeinden nachgemacht haben", sagt der Verwaltungschef nicht ohne Stolz.Die Fahrgemeinschaftsbörse wird regelmäßig und kostenlos im Amtsblatt veröffentlicht. Sowohl das Angebot für eine Fahrgemeinschaft als auch der Wunsch nach einer Mitfahrgelegenheit können Interessierte nutzen."Zurzeit nehmen nur 18 Bieter und Suchende die Börse in Anspruch", wundert sich die Koordinatorin Yvonne Grünewald. Sie ist unter Telefon 06589/17918 erreichbar und erteilt Auskunft, wie das System funktioniert.Veröffentlicht werden eine Kennnummer des Teilnehmers, Abfahrtsort und Ziel, die Wochentage, die Uhrzeit der Hin- und Rückfahrt sowie die Telefonnummer. Namen und Adressen werden nicht veröffentlicht.Mitfahrgelegenheiten für neue Lehrlinge schaffen

Die Frage nach Busverbindungen beantwortet Werner Angsten eindeutig: "Der Öffentliche Personennahverkehr kann aus Kostengründen nicht überall sein".Die Verbandsgemeinde biete mit dieser Börse eine reine Vermittlertätigkeit. Es gebe keinen Vertrag und keine Haftung. Anbieter und Nutzer müssen sich gegenseitig einig werden.Stärker engagiert ist die Verbandsgemeinde, wenn im August und September das neue Ausbildungsjahr beginnt. Es wird nicht nur bei der Lehrstellensuche geholfen, sondern auch mit der Börse ein geeigneter Transport für die neuen Azubis angeboten. "Was nutzt die schönste Lehrstelle, wenn man nicht hinkommt", meint Werner Angsten.Groß auf einem Schild zu sehen ist das Angebot auf einem Mitfahrerparkplatz an der Hunsrückhöhenstraße bei Reinsfeld und einem Parkplatz in Zerf. Hier ist auch entsprechend viel los. Doch es fehlen noch genügend Anbieter von Mitfahrgelegenheiten. Die enorm hohen Spritpreise regen vielleicht doch zum Umdenken und gemeinsamen Fahren an.Extra Mitfahren auf Landesebene Das Land Rheinland-Pfalz bietet im Internet unter www.mitfahren.rlp.de Informationen für überregionales Mitreisen an. Im "Pendlerportal" stehen 130 Mitfahrerparkplätze als Treffpunkte für den gemeinsamen Start in den Tag.

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