"Der Heiko trifft wieder"

HERMESKEIL. Fritz-Walter-Stadion statt Rascheider Heide, FC Bayern statt JSG Züsch: Heiko Weber aus Hermeskeil spielt mit Eintracht Trier in der A-Junioren-Fußball-Bundesliga Süd/Südwest. Dazu spielt er gekonnt den Doppelpass zwischen Schule und der schönsten Nebensache der Welt.

"Der Heiko trifft wieder", flachsen seine Mannschaftskollegen beim Hallen-Fußballturnier in der Hermeskeiler Hochwaldhalle. Zum ersten Mal nach seinem Wechsel zu Eintracht Trier im Jahr 2000 kickt der 18-jährige Heiko Weber wieder in seinem Heimatort und wird Torschützenkönig des Turniers. Im zarten Alter von fünf Jahren begann Heiko bei den Bambini des Hermeskeiler SV, spielte in der E- und F-Jugend, ehe er gegen Ende seiner Zeit in der D-Jugend zu Eintracht Trier wechselte.Sport-Erfolge nicht auf Kosten der Schulbildung

"Triers Trainer Manfred Kühne bin ich in der Kreisauswahl positiv aufgefallen", sagt Heiko Weber. Sein Vater Norbert, damals Jugendleiter und Trainer in Personalunion beim Hermeskeiler SV, stand vor einer schwierigen Entscheidung. Der Kompromiss: Sportlich hatte er nichts einzuwenden, aber die schulischen Leistungen dürfen darunter nicht leiden. "Wenn du mit schlechten Noten nach Hause kommst, wechselst du in der Winterpause wieder zurück", so die Vorgabe seines Vaters. In den Jugendmannschaften von Eintracht Trier wurde Heiko schnell zum Leistungsträger, und in der Schule verbesserte er ständig seine Noten. "Ich habe mich noch mehr auf die Schule konzentriert", erklärt der Mittelfeldspieler seine Taktik. Im vergangenen Sommer schaffte er mit der Eintracht den Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga. Um den Fußball optimal mit der Schule verbinden zu können, wechselte er von der Hermeskeiler Realschule zum Auguste-Viktoria-Gymnasium nach Trier, bezog eine eigene Wohnung und machte den Führerschein. Damit endete auch für seine Mutter Martina das ständige Hin- und Herfahren. Das Abenteuer A-Junioren-Bundesliga, mit Spielen gegen den 1. FC Kaiserslautern, VfB Stuttgart oder Bayern München stellt für Heiko eine riesige Herausforderung dar. "Es geht in jedem Spiel gegen die besten Jugendspieler Deutschlands, wir haben dagegen nur eine Kreisauswahl", sagt er. Dass bisher nur ein Sieg und der letzte Tabellenplatz dabei herausgesprungen sind, stört ihn weniger. Genau wie sein Vorbild Zinedine Zidane ist der Mittelfeldspieler ein Vertreter der leisen und wohl überlegten Töne. "In jedem Training etwas dazulernen, und die Hoffnung nie aufgeben, dass wir die Klasse noch halten", sind seine Ziele für die Rückrunde. Heikos Einstellung und Talent blieben auch den Regionalliga-Trainern der Eintracht nicht verborgen. Befragt nach seinem Nahziel, muss Heiko nicht lange überlegen. "Ein gutes Abitur ablegen, und die Aufnahmeprüfung an der Uni Kaiserslautern in den Fächern Sport und Biologie schaffen." Wenn er mal nicht Fußball spielt, lässt Heiko sich gerne von Mutters Küche verwöhnen, hört HipHop- Musik und unternimmt etwas mit seinen Freunden.

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