Die den Ton angibt

WALDWEILER. Im Musikzug "Teufelskopf" Waldweiler gibt seit zwei Jahren eine Frau als Erste Vorsitzende den Ton an. Jutta Justinger setzt damit eine lange Familientradition in der Hochwaldgemeinde fort.

Die kleine Jutta strahlte über das ganze Gesicht, wenn sie ihren Onkel Josef Gubernator, einen der drei Gründungsmitglieder des damaligen Spielmannszuges, zu den Proben begleiten durfte. Ausgestattet mit einer Riesenfanfare, lernte sie damals das formale Marschieren. Das Spiel auf dem Flügelhorn übte die damals Zehnjährige regelmäßig mit dem Dirigenten Otmar Geib und wirkte erstmals bei Konzerten mit. Heute, 28 Jahre später, spielt sie Tenorsaxophon und ist seit zwei Jahren Vorsitzende des Musikzuges. "Ich will den Verein im Sinne meines Onkels Josef weiterführen", sagt Jutta Justinger. Zuvor war sie bereits zehn Jahre als Beisitzerin in die Vereinsarbeit eingebunden. Nur während ihrer Ausbildung als Kinderkrankenschwester musste sie mit der Musik etwas kürzer treten. In der Treverer-Schule kümmert Justinger sich um die motorische Entwicklung von Kleinkindern. Vielleicht liegt ihr deswegen im Musikzug die musikalische Ausbildung des Nachwuchses besonders am Herzen. "Der Spaß darf dabei nie verloren gehen, denn die Jugend ist unser Vereinskapital", weiß die 38-Jährige. Zwei bis drei Jahre wird der musikalische Nachwuchs im Jugendorchester ausgebildet, anschließend wechseln die Jugendlichen ins große Orchester.Musizieren fördert die Kindesentwicklung

Die Gründe, im Verein Musik zu machen, sind vielfältig. Jutta Justinger: "Musizieren ist für die Entwicklung eines Kindes sehr förderlich und stärkt den Gemeinschaftssinn." Höhepunkte im Vereinsjahr des Musikzuges sind das Jahreskonzert oder die Weihnachtsmesse, für die vor allem an den Probewochenenden intensiv geübt wird. Im Hause Justinger spielt Musik ebenfalls eine wichtige Rolle. Ihre beiden Söhne Matthias und Johannes spielen Klarinette, Klavier und Schlagzeug. Ehemann Frank bevorzugt die bluesigen Töne und nimmt Gitarrenunterricht. Ob die "Justinger Hausband" einmal gemeinsam auf einer Bühne stehen wird, lässt sie noch offen. Alle Aktivitäten unter einen Hut zu bringen, erfordere schon manchmal Organisation, da bleibe für weitere Hobbys keine Zeit mehr. In ihrer Freizeit wünscht sie sich manchmal einen doppelt so langen Tag. "Eine Runde Joggen und das Üben auf dem Tenorsaxophon brauche ich als Ausgleich", gesteht Jutta Justinger.

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