"Dir sid net vergiess!"
Im Rahmen der jährlichen internationalen Erinnerungsfeier an der Gedenkstätte Hinzert, wurde den Opfern des Naziterrors im SS-Sonderlager/KZ-Hinzert am vergangenen Samstag würdevoll gedacht.
Hinzert. (cju) Es ist das "Lebendighalten der Erinnerung", betont Dr. Dieter Schiffmann, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Wie in den vergangenen Jahren, wurde auch in diesem Jahr den Opfern der Nationalsozialisten gedacht.In Hinzert wurden im Zweiten Weltkrieg mindestens 321 Menschen ermordet oder starben durch den Lagerterror an Krankheit, Entkräftung oder Hunger. Diese tiefgreifend gebrochenen Seelen und die damalige Entmenschlichung hielt Jean-Michel Roth, Vertreter der "Amis de la Fondation pour la Mémoire de la Déportation" (Freundeskreis der Stiftung für das Gedenken an die Deportation) den Gästen in seiner Ansprache vor Augen.
Die zahlreichen Gäste aus Luxemburg, dem Elsass, den Niederlanden und Polen erwiesen ihren dort verstorbenen Angehörigen mit Kranzniederlegungen die Ehre und zeigten, dass die Nazi-Toten auch heute noch nicht vergessen sind.
Umrahmt wurde die Feier mit einer Messe der "Amicale des Anciens de Hinzert" (Freundeskreis der ehemaligen Hinzert-Häftlinge) und einer offiziellen Gedenkfeier.
Das KZ-Hinzert diente nach der Unterstellung unter die Inspektion der Konzentrationslager am 1. Juli 1940 vor allem als "Durchgangslager" für luxemburgische, belgische, französische und niederländische Häftlinge auf ihrem Leidensweg nach Buchenwald, Natzweiler oder Dachau.
Am 16. März 1945 wurde das Lager von der US-Armee befreit. Das 1939 als Polizeihaftlager für "straffällige" Westwallarbeiter errichtete SS-Sonderlager/KZ Hinzert ist heute Stätte der Dokumentation und Begegnung.
