Ein Liedermacher mit viel Intensität

Hermeskeil · Das ewige Thema Frauen, viel Witz und Emotion und ein wenig Politik hat Marcel Adam mit seiner Band La Fine Equipe den rund 100 Besuchern des Konzerts im Hermeskeiler Johanneshaus präsentiert. Dabei faszinierte der lothringische Liedermacher vor allem mit seinem gefühlvollen Gesang.

 Marcel Adam bei seinem Auftritt im Hermeskeiler Johanneshaus. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Marcel Adam bei seinem Auftritt im Hermeskeiler Johanneshaus. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Hermeskeil. Chansonnier, Liedermacher und ein bisschen Comédie: 100 Besucher sind gekommen, um den Lothringer Marcel Adam bei seinem Auftritt im Hermeskeiler Johanneshaus zu erleben. Zusammen mit dem Duo La Fine Equipe hat er bei dem Konzert, das im Rahmen der Reihe Hermeskeiler Kultur(er)Leben veranstaltet worden ist, die etwa 100 Zuschauer in einen Liederabend mit viel französichen Flair mitgenommen. Adam spielt eigene und gecoverte Lieder, denen er seinen persönlichen Stempel aufdrückt. Wie bei "Die Rose": Selten hat man die Zeilen "Liebe ist wie wildes Wasser" so intensiv gesungen erlebt wie bei Adam, traumhaft begleitet von Christian Konrad an der Gitarre und Christian di Fantauzzi am Saxofon und am Akkordeon. Egal, ob Adam Lieder von Georges Moustaki und Karat oder "der Clown" von Heinz Rühmann anstimmt: Adam singt die Lieder nicht nur, er verkörpert sie und gibt ihnen eine eigene Stimmung. Besonders zauberhaft: Adam gelingt dabei der Wechsel zwischen humorvollen Ansagen und emotionalem Gesang, wie bei "Je l'aime à mourir", von Francis Chabrol. "Es handelt von Frauen, die den Pflanzen beim Wachsen zuhören. Poetisch top, aber mit so einer Frau kannste nix anfangen."
Adams eigene Lieder handeln überwiegend von Erinnerungen und persönlichen Erfahrungen des Franzosen, seiner Schulzeit, seiner Oma und den vielen Unwägbarkeiten in den Beziehungen zwischen den "feinfühligen" Männern und den Frauen.
Immerhin ist Adam mit seiner zufrieden ("Es putzt gut, es kocht gut"), so dass er nie auf sie verzichten will ("Wenn de mich verlässt, darf ich do mitgehen?").
Politisch wird Adam nur selten, beispielsweise am Anfang, als er "Paris reveille" den Opfern des Terroranschlages in Paris widmet. "Wir Franzose lasse uns nicht kleinkriege, von kein Idiot auf der Welt." Und er ruft mit Konstantin Weckers "Misch dich ein, sage nein" zum Widerstand gegen Rassismus und das Wiedererstarken des rechten Extremismus auf.
Die Zuschauer sind gebannt von der Musik Adams und la Fine Equipe. Besonders die Bühnenpräsenz des Liedermachers mit seiner direkten Ansprache des Publikums fängt die Besucher ein und animiert sie wiederholt zum Mitsingen. "Ich liebe diese Musik", sagt eine begeisterte Zuschauerin, die ungenannt bleiben will. Sie findet es schön, dass Adam in seinen Liedern zwischenmenschliche Erfahrungen zum Thema macht. Alfons und Martina Lauer aus Grimburg sind Fans des Lothringers. "Wir haben CDs von ihm und haben ihn schon auf der Grimburg gesehen", sagen sie. Sie loben die Veranstaltungsreihe Hermeskeiler Kultur (er)Leben: "Es gibt so viele gute Sachen, wir picken uns gerne etwas heraus." cst

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