Erfolgreiche Verschmelzung

KELL AM SEE/HERMESKEIL. Zwei Trägervereine für einen Naturpark - das macht keinen Sinn. Die Fusion des rheinland-pfälzischen und des saarländischen Trägervereins des Naturparks Saar-Hunsrück machte im Januar dem doppelten Verwaltungs- und Logistik-Aufwand ein Ende. Der neue Verein beschäftigt sich mit Leitbildern, Aktionen und Projekten.

Ein Naturpark kennt keine Landesgrenzen. Dennoch bemühten sich viele Jahre lang zwei Trägervereine um effektive Vermarktung und Entwicklung des Naturparks Saar-Hunsrück, der mit 918 Quadratkilometern in Rheinland-Pfalz und mit 1016 Quadratkilometern im Saarland liegt.Leitbild für den Naturpark

Die Verbandsgemeinde Kell am See nutzt - ebenso wie der direkte Nachbar Hermeskeil - die Lage mitten im Naturpark durch ein umfassendes Tourismus-Programm. Dreh- und Angelpunkt in Kell am See ist der Verein "Ferienland Hochwald". Die beiden Trägervereine fusionierten zum 1. Januar, Vorstand und Mitglieder des Vereins Naturpark Saar-Hunsrück e.V. trafen sich am Dienstag in Kell am See zur zweiten gemeinsamen Sitzung. Erste Erfolge der Fusion sind schon deutlich sichtbar. "Das Veranstaltungsangebot ist 2004 um 33 Prozent gestiegen", erläuterte Geschäftsführerin Gudrun Rau. Dazu gehört der ländliche Energiemix, ein Projekt zum Aufbau eines kommunalen Brennstoffmarketings. Das Naturpark-Dörferprogramm umfasst mittlerweile zwölf Orte, die laut Rau "die Kulturlandschaft in vorbildlicher Weise lebendig erhalten". Entlang der touristischen Route "Eichenlaubstraße" sollen nachhaltige Konzepte zum Thema "Natur erleben", kulturelle Sehenswürdigkeiten und regionale Besonderheiten präsentiert werden. Die "Viezstraße" im Saargau ist eine 150 Kilometer lange Erlebnisstraße für Touristen. Landwirtschaftliche Selbstvermarkter und Gastronomiebetriebe bieten ihre Produkte an. Der Bundesverband Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (Anu) hat das Naturpark-Informationszentrum Hermeskeil aus 6000 bundesweiten Bewerbungen als eines von acht Kernzentren dieser Viezstraße ausgewählt. Der junge Verein will ein Leitbild für den Naturpark entwickeln. "Dessen Erstellung soll in einem internen Kreis beraten werden, dem mehrere Bürgermeister und ich selbst angehören", kündigte Richard Groß, Landrat des Kreises Trier-Saarburg und Vorstandsvorsitzender des Naturpark-Trägervereins, in Kell am See an. "Die Ergebnisse des Arbeitskreises werden anschließend im Vorstand und in der Mitgliederversammlung beraten." Auch die Finanzen des Vereins sind stabil. Er kann mit Zuschüssen beider Länder arbeiten, die jeweils 53 500 Euro pro Jahr zahlen. Der 16 300 Euro starke Investitionsplan umfasst die Einrichtung eines Arbeitsplatzes, EDV-Geräte, einen Messestand und eine Digitalkamera; der Gesamthaushalt 477 500 Euro - er ist nicht nur ausgeglichen, sondern erlaubt sogar eine Rücklage von 500 Euro. Der Vorstand hat beschlossen, im September 2005 anlässlich der Feier zum 25-jährigen Bestehen des Naturparks Saar-Hunsrück die Ausrichtung der Tagung des Verbands deutscher Naturparke (VDN) zu übernehmen. Die Präzisierung des Programms, mit dem dieses Jubiläum gefeiert wird, gehört zu den Schwerpunkten der Vereinsarbeit der nächsten Monate.

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