Feuerwehrmuseum kostet mehr

Die aktuelle Kostenschätzung für den 2009 beabsichtigten Bau des Feuerwehrmuseums hat in der jüngsten Sitzung des Hermeskeiler Stadtrats wenig Begeisterung hervorgerufen. Knapp 1,84 Millionen Euro wird das Projekt nach Auffassung des Planungsbüros "IFA" aus Schillingen verschlingen. Das sind 80 000 Euro mehr als bisher veranschlagt.

Hermeskeil. Auch für das Bauamt der Verbandsgemeinde-Verwaltung waren die Zahlen noch taufrisch. Erst wenige Stunden vor der Sitzung des Stadtrats lag die aktualisierte Kostenschätzung für den Bau des rheinland-pfälzischen Feuerwehrmuseums am "Neuen Markt" vor. Vorgesehen ist bekanntlich, dass für dieses Vorhaben der bestehende, marode Altbau des Heimatmuseums umgestaltet und durch einen Neubau erweitert wird. Ein eigens gegründeter Förderverein will das Museum betreiben und dort größere Geräte und Fahrzeuge, aber auch seltene historische Kleinteile ausstellen. Hinzu kommt im Erdgeschoss des Altbaus als private Investition ein Gastronomiebetrieb. Für das Museum will das Land 65 Prozent der Kosten übernehmen, die Stadt hat im November einem Zuschuss von 300 000 Euro zugestimmt, Kreis und VG sind bereit, jeweils 150 000 Euro beizusteuern (der TV berichtete mehrfach).

Nach der aktuellen Kostenschätzung des Schillinger Planungsbüros "IFA" werden die ursprünglich veranschlagten 1,76 Millionen Euro aber nicht ausreichen. 80 000 Euro mehr - also knapp 1,84 Millionen Euro sind nach seinen Berechnungen nötig. Im Stadtrat haben diese Zahlen bei aller grundsätzlichen Unterstützung für den Museumsbau einige kritische Einwände hervorgerufen. "Ich habe den Eindruck, dass es immer noch ein bisschen mehr sein darf, und fürchte, dass wir mit den 80 000 Euro noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt sind", artikulierte SPD-Sprecher Sigurd Hein seine Skepsis. Er bedauerte zudem, dass die inhaltliche Ausgestaltung des Museums zwar in Zusammenarbeit mit einem weiteren Fachbüro namens "Dreiform" in Workshops erarbeitet wird, die Vertreter der Stadtratsfraktionen aber nicht "mitgenommen" würden. Auch BFB-Mann Udo Moser bemängelte, "dass uns die Planung zu oft übergestülpt wird". Kritik übte er auch daran, dass man die Stadtratsmitglieder mit den neuen Kostenschätzungen überrascht und es keine Möglichkeit zur Vorberatung in den Fraktionen gegeben habe.

Es geht ja nicht um Beschlüsse, sondern nur um die Vorstellung der Kosten und den aktuellen Stand der Planung", entgegnete Stadtbürgermeisterin Ilona König (CDU). Sie bleibe zudem zuversichtlich, dass der festgelegte Kostenrahmen von 1,76 Millionen Euro eingehalten werden kann "und der städtische Anteil nicht höher wird". Auch Bauamtsleiter Harald Haubricht betonte, dass schon beim ersten Überschlagen der Kalkulation Ansätze für Einsparmöglichkeiten erkennbar gewesen seien - etwa im Bereich der Haustechnik, die von "IFA" mit 340 000 Euro taxiert wurde. Für die Museums-Ausstattung sind 158 000 Euro angesetzt. "Natürlich ist auch da ein Spielraum vorhanden", betonte Bürgermeister Michael Hülpes, zugleich Vorsitzender des Fördervereins. Er gab allerdings auch zu bedenken, "dass wir schon etwas Attraktives machen und ein Museum mit gehobenem Anspruchsniveau einrichten wollen."

Festgelegt wurde im Rat, dass der städtische Bauausschuss das Projekt fachlich begleiten soll.

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