Frohe Botschaft von den Fichten

Das Weihnachtsgeschenk von Oberforstrat Helmut Lieser und Revierförster Michael Marx kam pünktlich zum großen Fest. 110 382 Euro lautet das Abschlussergebnis für das Forstwirtschaftsjahr 2007.

 „Mit dem Einsatz von Großgeräten wie diesem Harvester konnte in der Holzernte viel Geld gespart werden“, erklärt Revierförster Michael Marx (links) Ortsbürgermeister Ludwig Bohr. TV-Foto: Herbert Thormeyer

„Mit dem Einsatz von Großgeräten wie diesem Harvester konnte in der Holzernte viel Geld gespart werden“, erklärt Revierförster Michael Marx (links) Ortsbürgermeister Ludwig Bohr. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Schillingen. (doth) Im Rat der Ortsgemeinde Schillingen verkündeten Oberforstrat Helmut Lieser und Revierförster Michael Marx eine frohe Botschaft: Das Forstwirtschaftsjahr 2007 endete mit einem Plus von 110 382 Euro. Ob die Gemeinde damit wieder in den schwarzen Zahlen ist, kann Ortsbürgermeister Ludwig Bohr noch nicht sagen, denn der Haushalt steht erst in der anstehenden Rats-Sitzung auf der Tagesordnung."Kyrill" sorgt für den Geldsegen

Schuld an dem Geldsegen ist der Sturm "Kyrill" im vergangenen Januar gewesen. Als der Sturm im Wald sein Unwesen getrieben hatte, mussten die Arbeiter nicht mehr viele Bäume fällen, denn 1500 Festmeter waren dem Sturm zum Opfer gefallen. Glück hatte Schillingen auf seinen 520 Hektar Wald mit dem Fichtenanteil von nur 40 Prozent. "Mischwald ist wesentlich widerstandsfähiger", sagt Forstmann Marx. Deshalb wird das seit Jahren verfolgte Ziel hin zu Douglasie, Buche und Eiche weiter verfolgt.Doch nach der frohen Nachricht dämpfte der Revierleiter gleich die Freude der Ratsmitglieder über das gute Ergebnis: "Das wird wohl vorerst einmalig bleiben." Wichtiger ist ihm die Nachhaltigkeit, denn es soll nicht mehr Holz gefällt werden als nachwächst.2008 sollen es 25 000 Euro werden, so die Vorausberechnung, aber: "Seit dem Sturm Wiebke 1991 war kein Jahr normal. Zu heiß, zu kalt, zu nass, zu stürmisch oder die Borkenkäfer kamen. Irgendwas war immer", bedauert Marx.Pflege des Walds ist kostenintensiv

Viel Geld fließt natürlich in die Pflege des Walds. Auf 70 Hektar wird der Boden gekalkt und die Pflege der Kulturen, die sogenannte "biologische Produktion", vorangetrieben. Gerade letzteres finden die vierbeinigen Waldbewohner fantastisch. "Wir stellen schon gar keine Zäune mehr auf. Die nutzen ja doch nichts", bedauert Marx. Sein Appell geht an die Jagdpächter, doch bitte den Bestand an Schwarz- und Rotwild auf einem waldverträglichen Niveau zu halten, denn der Verbiss-Schutz für Bäume schmälert den Ertrag erheblich.Beim Thema Brennholz erhitzten sich die Gemüter im Rat etwas. Ortsbürgermeister Bohr verteidigte den leichten Preisanstieg mit erhöhten Werbungskosten. Außerdem gibt es noch einen Sonderservice: Erstmals wird drei Meter langes Holz an der Waldstraße sortiert für die Abholung gelagert, für 32 Euro pro Raummeter.

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