Göttliches Licht für die Seele

Im Hochwaldmuseum Hermeskeil werden bis zum 30. Januar 55 Kopien von Ikonen des Künstlers Alexej Saweljew (1920- 1996) aus dem Haus der Ikonen in Traben-Trarbach ausgestellt. Damit will der Förderverein dieses Museums auf die hoch entwickelte Ikonenkunst des frühen Christentums bis zurück ins vierte Jahrhundert aufmerksam machen.

 Dorothea Link und Gisela Ochs sowie von Renate Meyer (von links) vom Förderverein des Hochwald- Museums präsentieren die Ikonenrepliken. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Dorothea Link und Gisela Ochs sowie von Renate Meyer (von links) vom Förderverein des Hochwald- Museums präsentieren die Ikonenrepliken. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. (doth) "Die Originale sind unersetzbare Kunstschätze, die im Schadensfall nicht mehr restauriert werden können", erklärte Gisela Ochs, Vorstandsmitglied im Förderverein des Traben-Trarbacher Ikonenmuseums bei der Vernissage, zu der nur ein Dutzend Interessenten gekommen waren.

Der Künstler habe leider sein Wissen und Können mit ins Grab genommen, denn er war weltweit der einzige, der die Ikonenkunst des frühen Christentums beherrschte. Die Repliken sind von einer Fachfirma angefertigt worden und sind auch verkäuflich, im Gegensatz zu den Originalen, die der Stadt Traben-Trarbach gehören. Viele Jahre der Forschung in antiken Schriften versetzten den in Kiew geborenen Saweljew in die Lage, Ikonen von außergewöhnlicher Strahlkraft zu schaffen. "Diese Bilder leuchten in die Seele, ob man das will oder nicht", sagte die Schriftführerin des Fördervereins, Dorothea Link. Diese Ikonen scheinen "von innen heraus zu leben".

Jesus, Engel und Propheten sind Motive



Die Motive zeigen nicht nur die "Klassiker" wie Jesus und Maria, sondern auch Kirchenväter, Engel, Erzengel und Propheten. Darüber hinaus gibt es sogenannte "Festtags-Ikonen" mit Motiven wie "Maria Gebet", die "Taufe Jesu" oder "Das Abendmahl". Der Hermeskeiler Museumsleiter Kurt Bach hängte die Kunstwerke in die Dauerausstellung. Welch ein Aufwand in den Originalkunstwerken steckt, erklärte Gisela Ochs so: "Bis zu 30 Arbeitsschritte mit sehr langen Trocknungsphasen jeder Schicht waren für das Erreichen einer solchen Strahlkraft nötig." Der Künstler habe seine Farben sogar mit gesegnetem Wasser angerührt. Der Leiter der Kreisvolkshochschule Trier-Saarburg, Rudolf Müller, zeigte sich beeindruckt: "Das sind sehr intensive Einblicke in ein kulturelles Feld, das der russische Künstler zu uns gebracht hat." Katharina Dupont sieht in dieser Ausstellung für Hermeskeil einen Gewinn: "Diese Ikonen wirken so ganz anders als die gewohnten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort