Geschlechterkampf mit viel Alkohol

Vor zweimal ausverkauftem Haus haben zehn Hobbyschauspieler in der Teufelskopfhalle Waldweiler mit ebenso amüsanter wie hintergründiger Darstellkunst ein großes Publikum unterhalten. Der Hauptdarsteller kam flaschenweise: Alkohol.

 Erwischt: Herbert (Günter Mootz, liegend) ist aufgeflogen. Er hat sich als Frau verkleidet ins Frauenhaus in der Pulverstraße 8 geschlichen. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Erwischt: Herbert (Günter Mootz, liegend) ist aufgeflogen. Er hat sich als Frau verkleidet ins Frauenhaus in der Pulverstraße 8 geschlichen. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Waldweiler. (doth) Die Komödie "Immer dasselbe" von Christian Lange war von Regisseurin Sonya Wagner und der Vorsitzenden, Renate Reinert diesmal für ihre erfahrene Truppe der Hobbyschauspieler aus der Frauengemeinschaft ausgesucht worden. Ohne Männer ging das natürlich nicht.

Es ist bereits der achte Theaterabend, den die gebürtige Amerikanerin Sonya Wagner in Waldweiler inszeniert hat. "Wir suchen immer gerade erst herausgekommene Stücke und wollen damit unverwechselbar bleiben", erklärt die Spielleiterin. Grundlage von "Immer dasselbe" ist der altbekannte Kampf der Geschlechter, frei nach dem Motto der Frauen: Man muss die Männer nehmen, wie sie sind, muss sie aber nicht so lassen.

Wagner: "Meiner Truppe sieht man die Spielfreude an"



Ein halbes Jahr wurde die Komödie einstudiert, viel Text gelernt, das Bühnenbild gezimmert und an den beiden Abenden enormer technischer Aufwand bei Licht und Ton getrieben. "Meiner Truppe sieht man die Spielfreude so richtig an", begeistert sich Regisseurin Wagner. Und in der Tat, die zweimal 300 Zuschauer amüsierten sich prächtig mit den detailliert agierenden Figuren, was bis zur Veränderung der Gesichtsfarbe ging. Jeder war "voll" in seiner Rolle, und das war bei diesem Stück durchaus wörtlich zu nehmen. Wären die Alkoholika echt gewesen, die in den drei Akten flossen, hätte wahrscheinlich nur noch ein Notarzt helfen können. Denn beide Geschlechter verband in diesem Dreiakter ein massives Alkoholproblem. Wort- und Spielwitz veranlasste das Publikum, in dem drei Generationen saßen, immer wieder zum tosendem Zwischenapplaus.

Den besonderen Pfiff bekommen solche Aufführungen durch die Tatsache, dass die Akteure dem Publikum im normalen Leben bekannt sind. "Wir erfahren hier überraschende Seiten der Hobbyschauspieler. Dazu gehört eine Menge Mut", lobte Zuschauerin Gabi Zimmer aus Waldweiler.

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