Gespräche über Radweg nach Hermeskeil

Simmern/Hermeskeil · Wird auf der früheren Eisenbahntrasse Büchenbeuren-Morbach-Hermeskeil bald in die Pedale getreten? Im Rhein-Hunsrück-Kreis wird diese Idee auf der politischen Schiene befürwortet. Denn der Kreistag in Simmern hat den dortigen Landrat Marlon Bröhr beauftragt, mit den betroffenen Nachbarlandkreisen Gespräche über den Bau eines Radweges zu führen.

 So idyllisch, wie der Schienenbus durch die Hunsrücklandschaft fährt, könnten das in Zukunft auch Radfahrer. Ein Radweg auf der Bahntrasse von Büchenbeu-ren nach Morbach böte sich als Ergänzung zum touristischen Radwegnetz an, sagen die Grünen des Rhein-Hunsrück-Kreises. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

So idyllisch, wie der Schienenbus durch die Hunsrücklandschaft fährt, könnten das in Zukunft auch Radfahrer. Ein Radweg auf der Bahntrasse von Büchenbeu-ren nach Morbach böte sich als Ergänzung zum touristischen Radwegnetz an, sagen die Grünen des Rhein-Hunsrück-Kreises. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

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Simmern/Hermeskeil. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat in der jüngsten Sitzung des Rhein-Hunsrück-Kreistags einen Antrag zum Bau eines Radwegs auf der früheren Eisenbahntrasse Büchenbeuren-Morbach-Hermeskeil gestellt. Diesem folgte das Plenum bei drei Stimmenthaltungen mit großer Mehrheit.
Für die Grünenfraktion begründete Initiator Hans Dunger den Antrag: "Die Eisenbahninfrastruktur ist zwischen Büchenbeu ren und Türkismühle seit Ende 2014 stillgelegt. Die Touristikzüge der Hochwaldbahngruppe zwischen Hermeskeil und Türkismühle sowie zwischen Büchenbeuren und Morbach waren zuvor eingestellt worden. Für einen Zugbetrieb gibt es also keinen Bedarf mehr", sagte Dunger. Mit der Einrichtung eines Radweges auf der alten Bahntrasse führten vom mittleren Hunsrück steigungsoptimale Radwegetrassen zur Mosel und zur Nahe bei Türkismühle, ergänzte Dunger. Dem Vergammeln und Zuwachsen der alten Bahntrassen sollte durch den Bau von Radwegen ein Ende gesetzt werden.
Es geht um rund sechs Kilometer Bahnstrecke, die im Rhein-Hunsrück-Kreis liegen. Der überwiegende Teil der ehemaligen Zugverbindung liegt auf den Gemarkungen der angrenzenden Landkreise Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und im Saarland. Der Rhein-Hunsrücker Teil umfasst die Strecke von Büchenbeu-ren über Wahlbach bis Hirschfeld. Die nächste Station an der Trasse ist Hochscheid, die bereits im Landkreis Bernkastel-Wittlich liegt.
Um also eine Realisierung eines Radwegs auf der Bahntrasse nach Hermeskeil auf den Weg zu bringen, muss Landrat Marlon Bröhr mit den Vertretern der oben genannten Gebietskörperschaften Gespräche führen. Und diesen Auftrag hat der Kreistag ihm jetzt erteilt.
CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Wagner spannte den Bogen noch ein wenig weiter: "Wir haben nur sechs Kilometer dieser Bahn im Landkreis. Da haben andere Kreise ein Wörtchen mitzureden. Aber was machen wir eigentlich mit unserer Bahn von Langenlonsheim zum Hahn? Hier muss die Regierung irgendwann einmal sagen, was Sache ist", so Wagner. Er reiche nicht aus, wenn sich die Grünen-Landtagsabgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler immer wieder mal an die Bahnstrecke stelle und sich für die Reaktivierung starkmache, während aus anderen Teilen der Landesregierung eher ablehnende oder gar keine Erklärungen dazu erfolgten. Was die Radwegpläne von Hans Dunger angehe, signalisierte Wagner Zustimmung: "Es geht lediglich darum, erste Gespräche zu führen. Dem kann die CDU-Fraktion zustimmen."
Stefan Wickert von den Freien Wählern gab zu bedenken, dass derzeit nicht einmal der Busverkehr zwischen Simmern und Mainz auch nur annähernd ausgelastet ist: "Wer soll denn dann noch mit dem Zug fahren?", fragte Wickert.

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