Glanz verbreiten

Mit der Segnung der Sterne und der Kreide hat der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann in der Pfarrkirche St. Martinus Hermeskeil die Sternsinger im Bistum Trier ausgesandt, um in jedem Haus für Not leidende Kinder in aller Welt Geld zu sammeln. "Kinder suchen den Frieden" lautet das Motto dieses 51. Dreikönigssingens.

 Die Sternsinger nach dem Einsegnungsgottesdienst in Hermeskeil. TV-Foto: Hans Krämer

Die Sternsinger nach dem Einsegnungsgottesdienst in Hermeskeil. TV-Foto: Hans Krämer

Hermeskeil. Zusätzliche Bänke waren in der Pfarrkirche St. Martinus Hermeskeil aufgestellt worden, damit über 500 kleine Könige und ihre Begleiter aus allen Teilen des Bistums Sitzplätze bekamen. Sie vertraten alle Sternsinger im Bistum Trier. Im vergangenen Jahr waren das über 800 Gruppen mit drei oder vier Mitgliedern, die mehr als 2,1 Millionen Euro sammelten.

Mit goldenen Kronen, glänzenden Sternen und in bunte Gewänder gehüllt verwandelten die jungen Menschen das Kirchenschiff in eine außergewöhnliche Szenerie. Das Lied "Frieden für die Kinder, Frieden für die Welt", gesungen vom Chor "ToninTon" unter der Leitung von Dekanatskantor Raphael Klar, stimmte alle auf das Motto "Kinder suchen den Frieden" ein.

"Mit dem Geld, das ihr sammelt, werden weltweit 3000 Hilfsprojekte unterstützt", erklärte Weihbischof Stephan Ackermann den Jungen und Mädchen. Diesmal steht Kolumbien im Mittelpunkt, ein Land, das meist nur durch Rauschgiftkartelle und Entführungsbanden Schlagzeilen macht.

Sprechspiel gibt Einblick in den Alltag Kolumbiens



Lukas Elfert und Carolin Slokobski, zwei Sternsinger aus Gusenburg, gaben mit ihrem Sprechspiel einen Einblick in die Situation ihrer Altersgenossen in dem vom Bürgerkrieg geschüttelten Land. Geschildert wurde das Leben einer allein erziehenden Mutter mit sieben Kindern, und wie der deutsche Sozialarbeiter Thomas Hofmann zu helfen versucht. Armut, Schmutz, Drogen und Gewalt sind ständige Begleiter. Von Frieden und Freiheit sind diese Kinder weit entfernt. Auf dem Plakat der Sternsinger-Aktion ist auch ein durchgestrichenes Gewehr im Stil eines Straßenschildes zu sehen.

Weihbischof Ackermann sprach sich gegen Spielzeugwaffen aus: "Damit aus dem Spiel nie bitterer Ernst wird." Den Kindern rief er zu: "Ihr werdet vielen freundlichen Menschen begegnen, aber auch Leuten, die einfach nicht öffnen. Dann seid nicht traurig, denn auch in dieser Situation ist Jesus bei euch."

Wie werden die Kinder auf eine solch wichtige Aufgabe vorbereitet? Marina Stüber ist Katechetin in Malborn. "Wir haben die Vorbereitung in den Kommunionsunterricht integriert", sagt sie. Das Elend der Kinder in Kolumbien habe man nicht verschwiegen.

Höhepunkt des Gottesdienstes war die Segnung der Kreide, mit der die Buchstaben "C+M+B" (Christus mansionem benedicat- Christus segne dieses Haus) an die Türen geschrieben werden, und der Sterne, mit denen die Sternsinger symbolisch Licht und Glanz in die Häuser der Menschen bringen.

Am Empfang bei Bundeskanzlerin Angela Merkel am 5. Januar in Berlin nehmen für das Bistum Trier diesmal vier Sternsinger aus der Pfarrgemeinde St. Laurentius Koblenz teil. Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

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