Grünes Licht aus Naurath/Wald

NAURATH/WALD. Als erste Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil hat Naurath/Wald der Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Damit wurde ein Verfahren eröffnet, das alle Räte der VG in den nächsten Wochen beschäftigen wird. Im Mittelpunkt der Diskussion steht weiterhin die Windkraft.

Das Verfahren zur Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans ist laut Gemeindeordnung dann erfolgreich abgeschlossen, wenn mehr als die Hälfte der Ortsgemeinderäte dem zugestimmt haben und zusätzlich mehr als zwei Drittel der Einwohner damit repräsentiert sind. Gesamtfortschreibung bedeutet nicht nur die Ausweisung von Standortflächen für die Windenergie, sondern auch, wie im Fall der Ortsgemeinde Naurath/Wald, die Überarbeitung von Flächen, die im vorherigen Bebauungsplan für eine andere Nutzung vorgesehen waren. So konnte die Ortsgemeinde erreichen, dass im neuen Flächennutzungsplan in ihrer Gemarkung weitere Flächen für ein neues Bebauungsgebiet ausgewiesen sind. Außerdem sind auf der Basis des von der Verbandsgemeindeverwaltung vorgelegten Gutachtens Standorte für zwei Windenergieanlagen vorgesehen. Ortsbürgermeister Werner Weber gab dann die Anfrage eines Mobilfunkbetreibers bekannt, auf dem Gemeindegebiet und auf gemeindeeigenem Grund einen Sendemast aufstellen zu wollen. Der ins Auge gefasste Standort befindet sich in der Nähe des Naurather Hochbehälters.Gesundheit wichtiger als Finanzen

"Ich stehe der Anfrage skeptisch gegenüber", so Weber. Man wisse nichts Genaues über die Risiken der Strahlung, die von einem Mobilfunkmast abgegeben werde. "Eine gesundheitliche Gefährdung sei ist nach allem aktuell zur Verfügung stehenden Wissen nicht auszuschließen." Außerdem gebe es im Gemeindegebiet bereits eine Sendeanlage eines anderen Betreibers. Der Rat sah die Sache genauso. Es wurde aber auch die Frage aufgeworfen, ob eine Gemeinde in der heutigen Zeit einfach so auf zusätzliche Einnahmen verzichten könne. Alternative Standorte mit größeren Abständen zu bebauten Gebieten sollten in den Überlegungen berücksichtigt werden. Der Rat vertagte eine endgültige Entscheidung. Man wolle sich, so die einhellige Meinung, intensiver über die Strahlenproblematik informieren. Dazu sollten Vertreter des anfragenden Mobilfunkbetreibers angehört werden, aber auch alternative Meinungen. Zudem sollten alle betroffenen Gemeindebürger ihre Bedenken vorbringen dürfen. Finanzielle Vorteile, so Ortschef Weber, dürften nicht über die Gesundheit der Menschen gestellt werden: "Mit Geld kann man vieles machen, man kann aber auch viel kaputt machen." Einstimmig beschloss der Rat außerdem , eine Straße im Flur "Zwischen den Gärten", die bisher noch keinen Namen hatte, "Steingarten" zu taufen. Der Naurather Gemeinderat hält es weiter für erforderlich, dass die Kreisstraße von Büdlicherbrück bis in die Ortslage in den nächsten Jahren erneuert wird. Man gab einem Antrag, diese Straße in das Straßenbauprogramm des Kreises aufzunehmen, grünes Licht.

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