Grünes Licht für den Radweg

HERMESKEIL. Nach langer und kontroverser Diskussion hat der Stadtrat Hermeskeil dem Bau und der Finanzierung des Radwegs auf der alten Bahntrasse zwischen Ruwer und Hermeskeil zugestimmt. Nur drei Ratsmitglieder waren gegen die Lösung, die der Stadt eine Beteiligung von 30 000 Euro auferlegt.

Der Radweg Ruwer-Hochwald kostet 10,2 Millionen Euro, ist 48 Kilometer lang und beschäftigt den Landkreis Trier-Saarburg, die Stadt Trier und die Verbandsgemeinden Ruwer, Hermeskeil und Kell am See seit 1999. Im September endeten die jahrelangen Verhandlungen mit der Deutschen Bahn Netz AG (der TV berichtete). Auch die Höhe der Förderung steht mittlerweile fest. Das Wirtschaftsministerium in Mainz hat 80 Prozent zugesagt.Trasse führt durch Reinsfeld und Hermeskeil

Innerhalb der Verbandsgemeinde (VG) werden nur Reinsfeld und Hermeskeil von der Trasse berührt. Die Verbandsgemeinde-Verwaltung hatte vorgeschlagen, dass die beiden Kommunen neben der Verkehrssicherungs- und Unterhaltungspflicht auch den Grunderwerb mit finanzieller Unterstützung der VG selbst übernehmen.Der Gemeinderat Reinsfeld nahm diesen Vorschlag in der September-Sitzung an. Der Stadtrat Hermeskeil konnte sich erst in der November-Sitzung dazu durchringen. Der Hermeskeiler Anteil an den Kosten für Bau und Grunderwerb liegt bei 123 000 Euro. Die VG trägt davon 92 000. Übrig bleiben 33 000 Euro, die aus der Stadtkasse kommen sollen - eine schwere Aufgabe vor dem Hintergrund der kommunalen Finanznot."Trotz der hohen Belastungen ist dies ein Angebot, das nicht abgelehnt werden kann", sagte Stefanie Nickels für die CDU. Sie hat auch schon die Kommunalwahl 2004 im Blick: "Die Lösung dieser Aufgabe wird eine Herausforderung für den neuen Stadtrat sein."Rekordjahr für das Hermeskeiler Freibad

Fraktions-Chef Norbert Klinger kündigte an, dass die SPD kein einheitliches Votum abgeben werde. Dazu seien die Meinungen zu unterschiedlich. "Dieser Radweg ist keine Pflichtaufgabe. Die fahren wir sowieso runter." Man müsse sich allerdings die Frage stellen, ob "Land und Verbandsgemeinde in Zukunft noch Geld für unser Freibad haben". Das Hermeskeiler Freibad steht finanziell seit Jahren auf der Kippe, ein bereits erarbeitetes und beschlossenes Finanzierungskonzept kann aufgrund der leeren Kassen nicht umgesetzt werden. "Ohne das Freibad macht der Radweg keinen Sinn", betonte Klinger.Dem stimmte auch der fraktionslose Udo Moser zu: "Das Freibad darf nicht in Frage gestellt werden." 2003 war übrigens ein Rekordjahr für das Hermeskeiler Freibad. Der Jahrhundertsommer lockte mehr als 63 000 Besucher an, 2002 waren es nur 25 000.

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