Halali für den Hirschen

Zur inzwischen schon traditionellen jährlichen Hirschbrunft hatten die Ortsgemeinde Zerf, die örtlichen Vereine, das Forstamt Saarburg und die Tourist-Information Hochwald-Ferienland zum sechsten Mal eingeladen.

 Der Hirsch ist tot. Die Jagdhornbläsergruppe aus Saarburg unterhielt die Gäste mit jagdlichen Weisen zum Tagesthema. TV-Foto: Hans Muth

Der Hirsch ist tot. Die Jagdhornbläsergruppe aus Saarburg unterhielt die Gäste mit jagdlichen Weisen zum Tagesthema. TV-Foto: Hans Muth

Zerf. Auf dem Festgelände in der Bahnhofstraße erwartete die Besucher ein unterhaltsames und zugleich innovatives Programm rund um die Themen "Wald" und "Wild". Der Wald und die Jagd beeinflussen seit vielen Jahrzehnten maßgeblich das dörfliche Geschehen in Zerf. Diese Tatsache nahm man in der Hochwaldgemeinde zum Anlass, den Wald mit all seinen Ausprägungen in einer Festveranstaltung zu thematisieren, die in diesem Rahmen wohl einzigartig im gesamten Hunsrück ist. So wurde in der waldreichsten Gemeinde innerhalb der Verbandsgemeinde Kell am See zum sechsten Mal der "Tag der Hirschbrunft" veranstaltet und ein attraktives Programm zum gleichnamigen Thema geboten. Eröffnet wurde der Festtag durch Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger und Forstamtsleiter Helmut Lieser. Den musikalischen Part übernahmen der Musikverein Zerf, die Jagdhornbläsergruppe aus Saarburg, der Gesangverein Britten und der Musikverein aus Baldringen.Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des olympischen Wettkampfes, denn erstmalig hatte man einen Parcours angelegt, auf dem Einzelpersonen, Familien, aber auch Gruppen ihr Wissen und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen konnten. Dabei galt es, zehn Stationen zu durchlaufen, an denen jeweils eine Wissens- oder Geschicklichkeitsaufgabe erfüllt werden musste. So sollten beispielsweise möglichst viele Tierpräparate richtig erkannt, Abwurfstangen zugeordnet oder mit Pfeil und Bogen ins Schwarze getroffen werden. Die Ergebnisse an den Einzelstationen wurden in einem Bogen erfasst, der nach Abschluss des Wettbewerbs von einer fachkundigen Jury ausgewertet wurde. "Der Hintergrund des Festes liegt in der historischen Bedeutung des Waldes für die Gemeinde Zerf und die Region", informierte Lieser. "Bis in dieses Jahrhundert waren Forstwirtschaft und Jagd bedeutende Erwerbs- und Wirtschaftszweige in dem heute rund 1700 Einwohner zählenden Hochwaldort. Viele Männer fanden, insbesondere in den Wintermonaten, Arbeit im Gemeindewald und bei den Jagdpächtern. Der Wald lieferte Brenn- und Bauholz, Lohe, Viehfutter, Einstreu, Beeren und Pilze, und der Wildbestand war eine Bereicherung für die ländliche Küche." Heute sei die Bevölkerung zwar nicht mehr in dem Maße früherer Jahre mit dem Wald und den sich daraus ergebenden Einkommensquellen verbunden, doch habe er nach wie vor auf gemeindlicher Ebene eine zentrale Bedeutung, die man mit dieser Festveranstaltung den Gästen und der Bevölkerung zu vermitteln versuche.

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