Höhepunkt langen Politikerlebens

KELL AM SEE. In seiner Sitzung vom 16. September hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Ehrenbürgerrechte an Nikolaus Marx zu verleihen. Damit ist der Altbürgermeister der bislang erste Keller, dem diese Ehre zuteil wurde. In einer Feierstunde im "Millenhaus" wurde kürzlich der Festakt vollzogen.

 Ortsbürgermeister Markus Lehnen (rechts) überreicht Nikolaus Marx die Ehrenbürger-Urkunde.Foto: Hans Muth

Ortsbürgermeister Markus Lehnen (rechts) überreicht Nikolaus Marx die Ehrenbürger-Urkunde.Foto: Hans Muth

Anlass zu der Überlegung, Nikolaus Marx die Ehrenbürgerschaft zu verleihen, war der 100. Geburtstag des Keller Altbürgermeisters vor einigen Wochen (der TV berichtete), wobei vor allem die Leistungen und die Pionierarbeit des Vollblutpolitikers gewürdigt werden sollte. Ortsbürgermeister Markus Lehnen ließ die politischen und musikalischen Stationen von Marx Revue passieren. "Der Text der Urkunde, die ich Ihnen überreiche, drückt die Dankbarkeit der gesamten Gemeinde aus. Nikolaus Marx hat sich in außerordentlicher Art und Weise um die Belange der Gemeinde verdient gemacht." Da sein Herz stets für den Musikverein geschlagen habe, dem er 55 Jahre lang angehörte und in dem er Ehrenmitglied ist, habe man auch die Feierlichkeit in das Vereinshaus gelegt, wo der Verein die Veranstaltung musikalisch umrahmte. "Verdienste müssen sich herauskristallisieren", stellte Bürgermeister Werner Angsten fest. "Ihnen gebührt der Dank für einen großen Teil Entwicklungsarbeit für die Gemeinde." Auch Pastor Heinz-Werner Schultes gehörte zu den ersten Gratulanten. "Ich freue mich, dass Sie von nun an die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde, wie das Freibad, kostenlos nutzen dürfen", scherzte er. "Doch im Ernst: Sie haben mich als Pastor tief beeindruckt, weil Sie bei jedem Wetter hartnäckig bedächtigen Schrittes zur Messe ins Gotteshaus kamen und damit zeigten, wie Sie konstant an Ihrer Lebensüberzeugung festgehalten haben." Der sichtlich gerührte neue Ehrenbürger von Kell am See ließ es sich nicht nehmen, sich für die Auszeichnung zu bedanken. Doch sein Hauptaugenmerk galt dem Musikverein, der sich seinetwegen in Schale geworfen hatte. "Ich freue mich, so gute Musik zu hören. Euch wünsche ich immer genug Nachwuchs zur Erhaltung des Vereins." Und zum Schluss seiner Rede meinte Marx: "Dass ich so alt werden muss, um dass alles noch zu erleben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort