Im Mischwald gibt’s mehr Holz

HERMESKEIL. Information vor Ort: Das Forstamt Hochwald unterrichtete auf einem Waldbegang die Ortsbürgermeister der waldbesitzenden Gemeinden aus den Verbandsgemeinden Hermeskeil und Ruwer über aktuelle forstwirtschaftliche Themen.

 Forstamtsleiter Bernhard Buss (rechts) zeigte den wetterfesten Kommunal-Politikern den angepflanzten Buchen-Voranbau im Forstrevier Hohe Wurzel. Foto: Frank Faber

Forstamtsleiter Bernhard Buss (rechts) zeigte den wetterfesten Kommunal-Politikern den angepflanzten Buchen-Voranbau im Forstrevier Hohe Wurzel. Foto: Frank Faber

Dass es noch andere Dinge gibt, wie das anstehende TPL-Konzept, darüber informierte das Forstamt Hochwald die Kommunal-Politiker im Staatswald des Forstreviers Hohe Wurzel. "Die Musik spielt bei der Holzproduktion", erklärte Forstamtsleiter Bernhard Buss einführend, ehe sich die Karawane mit den Bürgermeistern zum Exkurs in Bewegung setzte. "Das ist eine sehr interessante Sache, so hautnah informiert zu werden", sagte der Morscheider Ortschef Josef Weber. Als ersten Schwerpunkt stellte Buss den Bürgermeistern die hochmechanisierte Holzernte vor. "In den letzten Jahren betrug der Jahreseinschlag etwa 100 Festmeter", berichtete Buss. Über die Hälfte des Einschlags wird inzwischen durch den Harvester (Erntefahrzeug) ausgeführt. "Was kostet der Einsatz des Harvesters pro Stunde", fragte Geisfelds Ortsbürgermeister Theo Palm. "12,99 Euro pro Kubikmeter", gab Buss bekannt und merkte an, dass der Druck für das ausführende Unternehmen, aufgrund der Konkurrenzsituation, sehr groß sei. Anschließend startete der Fahrer seinen Harvester, und demonstrierte wie das große Fahrzeug arbeitet. "Werden überhaupt noch Forstwirte beim Einschlag gebraucht?", wollte Hinzerts Ortschefin Mathilde Müller wissen. Laut Buss werden noch erhebliche Mengen von gemeindlichen und staatlichen Forstwirten "motormanuell" geerntet. "Ein Forstwirt erntet pro Stunde einen halben Festmeter", so Buss. Höherer Holzertrag bei gemischten Wäldern

Des weiteren stellte der Forstmann den Waldumbau großflächiger Nadelholzreinbestände in alters- und baumartenmäßig gemischter Struktur vor. "Wir müssen laubbaumreiche, gemischte Wälder heranziehen, in denen die Nadelbaumarten Fichte, Douglasie, Tanne, und Lärche enthalten sind", weiß Buss und bekräftigte ausdrücklich, dass mit gemischten Wäldern ein höherer Ertrag zu erwarten sei. "Den kann unsere Gemeindekasse dringend gebrauchen", sagte Mathilde Müller, deren Gemeinde noch immer an den Folgen des Wirbelsturms "Wiebke" aus dem Jahr 1990 knabbert. Seit dem Frühjahr sind die Forstwirte intensiv mit dem Buchen-Voranbau beschäftigt. Mit dieser Maßnahme soll sichergestellt werden, dass zumindest in der nächsten Waldgeneration einzelne Buchen enthalten sind. "Voraussetzung für den Waldumbau ist aber auch eine intensive Bejagung der Wildbestände", erklärte Buss mehr als deutlich. "Dazu müssen aber auch die Jagdpächter entscheidend beitragen", forderte Beurens Ortsbürgermeister Manfred Köhl und sprach den überhöhten Wildbestand in den Revieren an. Forstamtsleiter Bernhard Buss freute sich über die positive Resonanz und lud alle Teilnehmer des Exkurses zum Abendessen in die Hubertus-Hütte ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort