In Reinsfeld übers Wasser rasen

REINSFELD. Mit mehr als 60 Stundenkilometern rasen die Wasserskifahrer über den See. Sie brauchen keine Boote, sondern werden von einer Seilbahn gezogen. Wasserski-Seilbahnen begeistern in den USA mittlerweile mehr als 16 Millionen Menschen. In Rheinland-Pfalz wäre eine solche Anlage einmalig. Sie könnte demnächst in Reinsfeld stehen.

Zusammen mit der Firma "Rixen Seilbahnen" plant die Gemeinde Reinsfeld im Hochwald eine Wasserski-Bahn auf einem künstlichen See. "Der Investor hatte Interesse an einem Standort im Hochwald und kam auf die Verbandsgemeinde zu", erläutert Ortsbürgermeister Rainer Spies im Gespräch mit dem TV . Reinsfeld biete sich als Standort aufgrund der durch die Autobahn gewährleisteten guten Verkehrsanbindung und der herrlichen Umgebung an.Künstliche Wasserfläche

Die deutsche Firma "Rixen" betreibt mehr als 100 Wasserski-Seilbahnen weltweit in 30 Ländern. 35 davon stehen in Deutschland. Ihre Anlagen können in einem beliebigen Vieleck auf Seen, Flüssen und auch auf dem Meer errichtet werden. Da Reinsfeld weder Fluss noch See oder Meer anbieten kann, soll eine künstliche Wasserfläche errichtet werden. Spies: "Der endgültige Standort muss noch festgelegt werden. Favorisiert wird eine Fläche unterhalb des Altenheims im Osterbachtal." Wasserski mitten im Naturpark Saar-Hunsrück - mit Motorbooten als Antrieb wäre ein solches Projekt aufgrund der Abgase und der extremen Lärmemissionen völlig unmöglich. Die von dem norddeutschen Ingenieur Bruno Rixen entwickelte Seilbahn funktioniert dagegen mit einem 60 PS starken Elektromotor, der ein zehn Zentimeter starkes Doppelseil um die Wasserfläche herum führt. "Es wird kein Kraftstoff verbraucht und es gibt auch keine Abgase", teilt die Firma "Rixen" mit. "Der Elektroantrieb ist leise. Das Gewässer wird nicht verschmutzt. Untersuchungen zeigen, dass durch das stetige Aufspritzen des Wassers die Sauerstoff-Werte in Wasserski-Seen besser sind als in anderen Seen." "Der Investor liefert die Anlage", sagt Spies. "Die Schaffung der künstlichen Wasserfläche wird ausgeschrieben." Der Gemeinderat habe dem Projekt grundsätzlich zugestimmt. Der Investor verspricht den potenziellen Wasserski-Fahrern im Hochwald günstige Bedingungen. "Die Seilbahn ist bei weitem günstiger als die herkömmliche Ausübung mit Booten", teilt "Rixen" mit. Definitive Preise könne man noch nicht nennen. Eine Ausrüstung brauche man nicht, Badehose/Badeanzug genüge. Der Wasserski-Fahrer kann sich die Geschwindigkeit, mit der er gezogen wird, selbst aussuchen. Anfänger fahren mit höchstens 27 Stundenkilometern, für den Normalbetrieb haben sich laut "Rixen" 32 Stundenkilometer als die günstigste Geschwindigkeit erwiesen. Für Wettkampf-Fahrer steht eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 60 Stundenkilometern zur Verfügung. Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes kann das Interesse des Investors an Reinsfeld nachvollziehen. "Reinsfeld bietet als anerkannter Erholungsort mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten und dem Campingplatz gute Voraussetzungen. Dazu kommt die gute Verkehrsanbindung." Zwar sei eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen, aber "die Firma Rixen favorisiert Reinsfeld." Was halten Sie von der Idee einer Wasserski-Anlage im Hochwald? Bitte Name und Adresse nicht vergessen!

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