Kampf um die besten Konzepte

Bekenntnisse, Vorwürfe und Visionen: Die Kandidaten Michael Hülpes (CDU), Ralf Gluding (SPD) und Udo Moser (Bürger für Bürger) haben beim TV-Forum zur Bürgermeisterwahl erklärt, wie sie die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil entwickeln wollen.

Hermeskeil. Kurz nach 19 Uhr eröffnet TV-Redakteur Axel Munsteiner als Moderator das TV-Forum in der Hermeskeiler Hochwaldhalle. Vor rund 170 Besuchern stellen sich drei Männer vor, die Bürgermeister der VG werden wollen.

"Hermeskeil ist besser als sein Ruf. Aber es fehlt an Zusammengehörigkeit in der VG", sagt Udo Moser.

Der 57-jährige Immobilienmakler ist erst im Juni zum ehrenamtlichen Stadtbürgermeister gewählt worden und will zusätzlich an die Verwaltungsspitze, um so "Kraft zu bündeln". Ralf Gluding, 47-jähriger Diplom-Kaufmann und begeisterter Skatspieler, will "die Jugend mehr mitnehmen" und Entscheidungen nachvollziehbar machen. Es müsse gelingen, Touristen, die etwa den Saar-Hunsrück-Steig besuchen, in Hermeskeil zu halten. "Gute Chancen" sieht Gluding dafür, "dass Udo Moser als Stadtbürgermeister und ich als Bürgermeister ein gutes Duo bilden". Amtsinhaber Michael Hülpes (56), früher Berufsschullehrer, wirbt um Realitätssinn: "Wir werden uns von Großprojekten verabschieden müssen. Bürgerhäuser sanieren, Hallen und Schulen in Schuss halten, das sind unsere Aufgaben." Die Erschließung des Interkommunalen Gewerbegebiets mit Reinsfeld an der A 1 macht für Hülpes nur Sinn, wenn es einen Investor für einen großen Betrieb gebe: "Ansonsten stehen noch 30 Hektar im Grafenwald zur Verfügung." Moser hingegen will unbedingt den wirtschaftlichen Bereich stärken und daher ein neues Gebiet bedarfsgerecht erschließen.

Kritik wegen PCB-belasteter Realschule



In die Kritik - auch von Bürgern - gerät Hülpes beim Thema Sanierung der PCB-schadstoffbelasteten Realschule. "Wir sind verpflichtet, die Gesundheit zu schützen und sparsam zu wirtschaften. Ich habe immer sachgerecht gehandelt in Abstimmung mit Fachbehörden", verteidigt sich der Bürgermeister. Für das Krisenmanagement gibt er sich eine Zwei bis Drei. "Herr Hülpes hat nur gehandelt, wenn Druck von anderer Seite kam", widerspricht ihm Gluding und stellt die rhetorische Frage: "Ist Geld die primäre Richtung, wenn es um die Gesundheit von Kindern und Lehrern geht?" Seine Bewertung für Hülpes: eine Fünf.

Nach Ansicht von Moser hat der Bürgermeister die Belastung nicht ernst genug genommen und viel zu spät externen Sachverstand eingeholt.

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