Kläranlage wird zur reinen Pumpstation

DAMFLOS/THIERGARTEN. Die Kläranlage Damflos-Thiergarten wird in naher Zukunft nur noch ungereinigtes Abwasser verlassen. Statt einer Sanierung bevorzugten die beiden beteiligten Verbandsgemeinden aus wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten ein Überpumpen in die Hermeskeiler Anlage.

In diesem Jahr wird es voraussichtlich nichts mehr werden mit dem Umbau der Kläranlage Damflos-Thiergarten zu einer reinen Pumpstation. "Das ist noch nicht vordringlich", stellt Verbandsbürgermeister Michael Hülpes mit Rücksicht auf das Prioritäts-Projekt Kläranlage Hermeskeil fest, bei dem derzeit die Einrichtung des Betriebsgebäudes ansteht. Doch die Entscheidung, statt in eine Sanierung der Damfloser Anlage in eine Pumpstation zu investieren, sei mittlerweile gefallen. "Das geht am preiswertesten", so der Hermeskeiler Rathauschef.Vor Talsperre stand Kläranlage

Als die Kläranlage Damflos-Thiergarten Mitte der 70er gebaut worden war, hatte es nach Aussage von Werkleiter Andreas Schmitt die Talsperre Nonnweiler noch gar nicht gegeben. Mit deren Bau ergaben sich jedoch Anfang der 80er Jahre für die Anlage grundlegende Änderungen. "Von da an durfte kein Abwasser mehr in den Bereich der Talsperre Nonnweiler eingeleitet werden", berichtet Schmitt. Daher erhielt die unterhalb von Damflos gelegene Kläranlage eine Pumpstation, die das vorbehandelte Abwasser statt wie zuvor in die Prims von Damflos aus in den Einzugsbereich der Kläranlage Hermeskeil überpumpte. Der Anschluss erfolgte beim Industriegebiet Grafenwald. In entgegengesetzte Richtung leiten die Nachbargemeinden Neuhütten und Züsch, die keine Kläranlage haben, ihr ungereinigtes Abwasser über einen Kanal an der Talsperre vorbei in die Anlage im saarländischen Kastel. Dass die Abwässer von Damflos und Thiergarten künftig unvorgereinigt nach Hermeskeil umgeleitet werden, hat auch mit dem über fünf Jahre erfolgten Umbau der dortigen Kläranlage zu tun. Denn diese entspricht laut Schmitt nach Investitionen von insgesamt rund acht Millionen Euro heute der neuesten Technik und wird neuesten Umweltbestimmungen und EU-Richtlinien gerecht. Die Entscheidung, die Kläranlage Damflos-Thiergarten außer Betrieb zu nehmen, sei daher nach "wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten" gefallen. Welche Summe durch den Sanierungsverzicht konkrekt eingespart wurde, kann Schmitt zwar nicht sagen, aber er weiß: "Die Sanierung wäre auf jeden Fall erheblich teurer gewesen."Die Thalfanger sind einverstanden

Daher steht auch die Verbandsgemeinde Thalfang hinter diesem Konzept, von dem sie als Verwaltungssitz des Malborner Ortsteils Thiergarten mit betroffen ist. Der Rückbau der Anlage und der Verzicht auf eine biologische Klärung wird laut Werkleiter Edwin Maßmann in Zukunft vor Ort nur noch den Einsatz eines Siebes oder Rechens für die Grobstoffe erfordern. Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo spricht von einer "ganz großen Geschichte" und einem "Schulterschluss" der benachbarten VG. "Wir stehen in Verhandlung, wie das finanziell, wie das rechtlich in Zukunft abgewickelt wird", informiert er über den aktuellen Stand. Früher hätte es einmal einen Zweckverband Kläranlage Damflos-Thiergarten gegeben, was heute über eine Zweckvereinbarung geregelt sei. "Wir gehen davon aus, dass wir eine gute Lösung mit Hermeskeil hin bekommen", so Dellwo.

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