Klassischer Glühweinduft, viele neue Geschäfte

HERMERSKEIL. Weihnachtlich geschmückt hat sich Hermeskeils gute Stube am Wochenende von ihrer schönsten Seite gezeigt und die Marktbesucher von der Fußgängerzone auch zum neuen Einkaufszentrum geleitet.

Irgendetwas ist anders, wundert sich mancher beim Bummel über den Hermeskeiler Weihnachtsmarkt.

Nur was? Drei Frauen aus Neuhütten haben es sofort bemerkt, dass sich die Hütten dieses Mal nicht Seite an Seite aneinander reihen, sondern quer in der Fußgängerzone stehen. Sie seien aber toll aufgebaut, findet Rita Ganz: "Viel schöner als letztes Mal." Ulrike Thielen schätzt an dem Markt, dass er "immer so gemütlich ist". Und es gebe vieles zu kaufen, das selbst gemacht sei, lobt Anne Koltes. Dazu zählen auch selbst gebackene Plätzchen und Glühwein am Stand der "Yes Angels". Andreas Schuh, der dort am Samstagmittag Dienst schiebt, ist mit dem Besucherandrang zufrieden. Am Abend zuvor sei aber richtig viel los gewesen: "Um 22 Uhr haben sie alle noch hier herum gestanden", freut er sich.

Heißer Apfelsaft beim Herzsportverein

Doch nicht nur Glühwein mundet beim Weihnachtsmarkt. So dampft in den Tassen des Herzsport-Vereins eine andere Köstlichkeit. "Dabei ist das nur Apfelsaft", kommentiert Ariane Dietrich aus Abtei amüsiert. Wie sie und Gatte Wolfgang weiß auch Karl-Heinz Klebba das wärmende Getränk zu schätzen. Der Hermeskeiler schaut an diesem Tag aber nicht nur beim Weihnachtsmarkt vorbei.

Im neuen Einkaufszentrum, das an diesem Tag mit einem Tag der offenen Tür lockt, sei er schon gewesen. Die Geschäfte dort und das Café sind seiner Ansicht nach ein Plus für die Stadt: "Für die City ist es eine unheimliche Bereicherung." Daher hätte er sich gewünscht, dass auch in der Donatusstraße Weihnachtsbuden stehen. "Man hätte diese Ecke ruhig noch mit einbeziehen können", regt er an.

Zwar haben einige Stände ihre Zelte dort aufgeschlagen - aber eben keine Weihnachtshütten. Neben gehäkelten Deckchen und Einkaufskörben empfängt die Passanten aber auch dort der Duft heißer Waffeln. Außerdem gibt es Honig und Met, Puppen und Dinkelkissen. Die Westerwälderin Elfriede Teichmann würde mit ihren Kissen lieber zwischen den Hütten stehen: "Hier steht man einsam und verlassen", bedauert sie.

Waffelbäcker Manfred Kirsch äußert sich indes zufrieden. Der Umsatz am Freitag sei in Ordnung gewesen, setzt er am erwartungsgemäß schwächeren Samstag auf den Sonntag. In der Haupt-Marktmeile geht es dafür richtig weihnachtlich zu. Während am Rathaus Adventlieder erklingen, zeigt Realschülerin Sabrina ihrem Bruder Michael den Weihnachtsbaum, den sie mit Mitschülern geschmückt hat.

Nebenan schieben die Brüder Timon und Julian mit strahlenden Mienen Dienst. An einem Stand, der Tee und Weihnachtstassen, aber auch Plüsch-Elche anbietet, vertreten die beiden ihre Mutter liebend gern. Dass sie vom Stand aus nicht die komplette Gasse einsehen können, sondern nur den Stand gegenüber, stört sie nicht. Ute Weber und Waltraud Cadet wünschen sich hingegen, dass die liebevoll dekorierten und Hütten im nächsten Jahr wieder anders stehen: "Es wäre schöner, wenn die Leute nicht so Zickzack gehen müssten."

Insgesamt zieht Jutta Straubinger, Marketingassistentin des HGV, eine positive Bilanz. Am späten Samstagnachmittag habe ihnen zwar das Wetter einen Streich gespielt, doch dafür entschädige der erwartungsgemäß besser besuchte Sonntag. Gespannt sei sie auf die Reaktionen der Standbetreiber. Per Fragebögen habe sie diese um Anregungen gebeten und auch deren Zufriedenheit hinterfragt. In diesem Zusammenhang würden auch Dinge wie Zeitpunkt oder Standort des Marktes überdacht.

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