Krematorium in Betrieb

HERMESKEIL. Die Arbeiten am Krematorium im Gewerbegebiet sind inzwischen abgeschlossen, so dass die Anlage vor einigen Tagen in Betrieb genommen wurde. Auch im Stadtrat war das Krematorium erneut Thema. Die Zuhörer warteten aber vergeblich auf eine öffentliche Diskussion über die Nutzungs-Gebühren der Anlage. Das Gremium führte diese Beratungen hinter verschlossenen Türen.

Welche Tarife müssen für die Nutzung des Krematoriums bezahlt werden? Diese Frage sollte im Hermeskeiler Stadtrat ursprünglich öffentlich beraten werden. Denn obwohl die Stadt den Betrieb des Krematoriums an einen privaten Investor, die Ignarium Hochwald GmbH, übertragen hat, übt die Kommune eine Aufsichtsfunktion aus. "Insofern sind wir berechtigt, eine Gebührenobergrenze festzulegen", sagt Stadtbürgermeisterin Ilona König auf TV-Anfrage. Im Stadtrat wurde diese Diskussion jedoch in den nicht öffentlichen Teil verschoben. "Es geht bei diesem Punkt um Wettbewerbsfragen", rechtfertigte König zu Beginn der Sitzung im Rathaus diese kurzfristig getroffene Entscheidung. Preise sind tabu

Ein Vorgehen, das Manfred Baumann, der Geschäftsführer von Ignarium, ausdrücklich begrüßt. "Meine Preise sind tabu. Das habe ich auch den Bestattern zugesichert", betont der Investor aus Merzig im TV-Gespräch. Denn nicht die Betreiber des Krematoriums, sondern ausschließlich die Bestatter rechnen die Kosten für die Feuerbestattung mit den Angehörigen der Verstorbenen ab. "Was die Bestatter von ihren Kunden verlangen, geht uns nichts an", will Baumann seinen Geschäftspartnern den Spielraum für ihre Preisgestaltung nicht dadurch wegnehmen, dass er eine konkrete Summe für die Nutzung des Krematoriums nennt. Der Bau der Anlage im Gewerbegebiet Grafenwald ist laut Baumann - bis auf teilweise noch fehlendes Mobiliar - so weit abgeschlossen. Der Einäscherungsofen ist daher bereits seit einigen Tagen in Betrieb; die ersten Feuerbestattungen wurden inzwischen vorgenommen. "Wir haben das bewusst nicht an die große Glocke gehängt", sagt Baumann. Den Hermeskeilern soll das Krematorium jedoch am 21. Januar 2006 mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden, betont der Geschäftsführer von Ignarium. Insgesamt wollen die Betreiber in zwei Schritten 2,2 Millionen Euro in die Errichtung der Feuerbestattungsanlage investieren. Im Krematorium läuft derzeit zwar nur eine Einäscherungsanlage (Verbrennungsofen). Das Gebäude ist jedoch für insgesamt drei solcher Anlagen ausgelegt. Laut Baumann sollen im Krematorium sechs Arbeitsplätze entstehen.

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