Küche im Wald entsorgt

WALDWEILER. Bei der Schutzpolizeiinspektion in Hermeskeil häufen sich die Fälle der wilden Müllablagerungen in Waldgebieten, insbesondere in Nähe des Parkplatzes an der "Hohen Stange" im Forstrevier Klink. Mit Hilfe der Bevölkerung will die Polizei dieser Unsitte nun Einhalt gebieten.

 Illegale Müllhalde: Hauptkommissar Hans-Peter Schneider (Mitte) und Kurt Meyer von der Gemeinde Weiskirchen (links) bestaunen mit Forstamtsrat Harald Hörle den Müll am Parkplatz der L 142.Foto: Hans Muth

Illegale Müllhalde: Hauptkommissar Hans-Peter Schneider (Mitte) und Kurt Meyer von der Gemeinde Weiskirchen (links) bestaunen mit Forstamtsrat Harald Hörle den Müll am Parkplatz der L 142.Foto: Hans Muth

Betreten steht eine dreiköpfige Kommission vor einem Berg Müll, abgeladen durch Unbekannte, auf dem Waldparkplatz an der L 142 "Hohe Stange" im Waldgebiet des Forstamtes Klink. Kaffeemaschinen, Farbkartuschen, Autoscheiben und Hunderte von Getränkedosen, in Gelben Säcken verpackt, liegen über dem Gelände verstreut. Forstamtsrat Harald Hörle versteht die Welt nicht mehr. "Normalerweise werden Dinge im Wald abgelegt, die schwer zu entsorgen sind, aber die Gelben Säcke nimmt doch jedes Müllauto mit." "Der Parkplatz wird im Winter von den Benutzern der Ski-Loipe genutzt", erklärt Hörle. Diese Anlage beginnt auf dem Parkplatz und verläuft in Richtung Greimerath/Zerf. Den Parkplatz an der "Hohen Stange" hat das Forstrevier Klink auf Bitten der Gemeinde Weiskirchen für diese Zwecke zur Verfügung gestellt. "Um den Fremdenverkehr zu fördern, waren wir sofort dazu bereit", sagt Hörle. Doch schnell zeigte sich die negative Seite. "Was die Leute machen, ist verwerflich. Manche meinen, sie könnten ihren Müll hier abladen." Eine komplette Küche sei schon im Wald abgeladen worden, ebenso eine LKW-Ladung Reifen. Sogar ein erschlagener Hund wurde in einem Plastiksack abgelegt. Wo der Müll herkomme, könne er nur vermutet, sagt Hörle. "Da der Parkplatz an der Grenze zum Saarland liegt, kommen die Täter sicherlich aus beiden Bundesländern." Deshalb werde auch in beide Richtungen ermittelt, stellt Polizeihauptkommissar Hans-Peter-Schneider von der Polizeiinspektion Hermeskeil klar. Ein großer Anteil der Ermittlungen gehe in Richtung Saarland, was jedoch nicht unbedingt etwas über die tatsächliche Täterherkunft aussagt. "Wir sind auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen", betont Schneider. "Wir brauchen Fakten wie Personenbeschreibungen, KFZ-Kennzeichen oder sonstige Auffälligkeiten." Gemeinsam mit der Gemeinde Weiskirchen und der Polizei Hermeskeil will Hörle versuchen, die Ablagerungen in den Griff zu bekommen. Kurt Meyer von der Touristik Hochwald und Geschäftsführer der Kurverwaltung Weiskirchen seinerseits hat ebenfalls großes Interesse an einem Erfolg. "Wir sind als Tourismus-Ort auf die Ski-Loipe, die nun mal in Rheinland-Pfalz liegt, aber von Weiskirchen aus vermarktet wird, angewiesen." Aus diesem Grund sei die Gemeinde dankbar, dass ihr dieser Parkplatz zur Verfügung gestellt werde. "Allerdings belasten uns die Müllablagerungen nicht weniger als das Forstamt Klink. Deshalb ist es auch in unserem Interesse, die Missstände langfristig abzustellen." Die drei Herren sind sich einig: Die Sammlung der ungeklärten Fälle am Parkplatz Stange hat überdimensionale Ausmaße angenommen. Sie bitten die Bevölkerung - nicht nur aus den saarländischen Nachbarschaftsorten, sondern auch aus Saarlouis und Saarbrücken - um Mithilfe. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Hermeskeil unter Telefon 06503/9151-0 entgegen.

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