Lebensabend in vertrauter Umgebung

KELL AM SEE. Ein Tag von lokalhistorischer Bedeutung: In Kell am See wurde gestern der symbolische Erste Spatenstich für den Bau einer Senioren-Residenz getätigt. Träger der ersten Einrichtung für hilfsbedürftige ältere Menschen in der gesamten Verbandsgemeinde ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das 5,1 Millionen Euro investiert.

Egal, wer gestern in Kell am See ans Rednerpult trat - alle fanden sie große Worte, um die Bedeutung eines Bauvorhabens herauszustellen, das jetzt offiziell in Angriff genommen wird. "Der 14. September 2005 wird ein ganz wichtiges Datum für die Entwicklung unserer Gemeinde sein und das Leben und die Struktur von Kell am See prägen", sagte beispielsweise Markus Lehnen. Denn, so der Ortschef, mit dem Ersten Spatenstich für die Errichtung einer Senioren-Residenz "geht ein seit Jahrzehnten bestehender Wunsch der Ortsgemeinde endlich in Erfüllung". Insgesamt 5,1 Millionen Euro wird der Landesverband des DRK als Träger der Einrichtung für den Bau eines neuen Pflegeheims investieren, das auf einer 6300 Quadratmeter großen Fläche am "Herrenmarkt" entsteht. Dieses Grundstück hatte die Ortsgemeinde der katholischen Kirchengemeinde abgekauft und dem DRK kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf zwei Etagen Platz für 68 Bewohner

"Auch für uns ist der Start dieses Bauprojekts ein bedeutendes Ereignis und eine Wegmarke", betonte DRK-Landesgeschäftsführer Norbert Albrecht bei einer Feierstunde, zu der nicht nur "hohe Herrschaften" aus der Politik, sondern auch viele Bürger aus Kell und den umliegenden Orten auf den "Herrenmarkt" gekommen waren. Insgesamt 68 Plätze für hilfsbedürftige ältere Menschen wird das Haus nach seiner Fertigstellung aufweisen. Damit rechnet Albrecht, "wenn alles nach Plan geht im Frühjahr 2007". Geplant ist, dass im Kellergeschoss der Residenz Mensa, Küche und Verwaltung untergebracht werden. Die beiden Stationen in der ersten und zweiten Etage, auf denen die Senioren ihren Lebensabend verbringen, bestehen jeweils aus 34 Betten, verteilt auf zwei Doppelzimmer und 30 Einzelzimmer. Speziell für Demenzkranke sind 28 Plätze vorgesehen. Diese Menschen sollen in Hausgemeinschaften zusammenleben und je nach Fähigkeiten in den Tagesablauf eingebunden werden."Heimat, Sicherheit und Geborgenheit"

Sowohl für die Politiker vor Ort als auch für das DRK als Investor entscheidend: Mitten im Ort, in unmittelbarer Nähe zur Kirche und mit direktem Zugang zum Dorfpark "Dumpert" wurde für das Haus am "Herrenmarkt" ein "optimaler Standort" (Werner Angsten) gefunden. Dies sei die Voraussetzung, "dass die bekannten Gesichter und die vertraute Umgebung bleiben und es die Möglichkeit für mehr Besuche gibt", betonte der Bürgermeister. Damit sprach er ein entscheidendes Motiv an, warum sich alle Beteiligten so stark für den Bau der ersten Senioren-Einrichtung in der Verbandsgemeinde eingesetzt hatten. Denn: Mussten pflegebedürftige ältere Menschen aus Kell am See bislang ihren letzten Lebensabschnitt in Heimen in Hermeskeil, Reinsfeld oder Saarburg verbringen, könne man ihnen nun mit dem neuen Haus in Kell "Heimat, Sicherheit und Geborgenheit" bieten, sagte Angsten.

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