Mahnung wider das Vergessen

HINZERT. (kat) Leid, das im ehemaligen SS-Sonderlager/KZ-Hinzert geschehen ist, ist nicht in Worte zu fassen. Es wird veranschaulicht im Dokumentations- und Begegnungshaus, dessen Richtfest mehr als hundert Menschen feierten.

Ein Sommertag, wie er schöner nicht sein könnte. In einer trügerischen landschaftlichen Idylle regt das neue, halb fertige Dokumentations- und Begegnungshaus schon rein äußerlich mit seiner signifikanten Architektur zum Nachdenken und Innehalten an. Ehemalige Häftlinge, Staatsminister Gernot Mittler, Repräsentanten des Landtags und der Region Trier, Vertreter in- und ausländischer Gedenkstätten, Vertreter der Landeszentrale für politische Bildung, die das Gebäude vor allem nutzen werden, und kommunale Politiker sowie Vertreter der Firmen, die am Bau tätig sind, waren nach Hinzert gekommen, um das Richtfest zu feiern. "Das Dokumentations- und Begegnungshaus wird wie geplant noch in diesem Jahr errichtet sein", sagte der rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler. "Wo die Worte versagen, versucht hier die Architektur - soweit das irgend geht - eine Antwort auf das Unsagbare zu finden." Mittler sagte, er sei zuversichtlich, dass sich das neue Dokumentations- und Begegnungshaus zu einem "Haus der internationalen Begegnung" entwickeln wird. Pierre Pixius, ehemaliger Inhaftierter, hofft, dass das Dokumentations- und Begegnungshaus den nachfolgenden Generationen eine objektive Vorstellung "von dieser Hölle geben wird, in der Menschen gelitten haben". Hubert Heimann, Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung, der den Auftrag hat, die Gedenkstätte zu errichten, verdeutlichte die Idee des Gedenk-Projekts: "Sämtliche authentischen Spuren des Konzentrationslagers sind verschwunden. Es ist unsere Verantwortung, die Erinnerung daran wach zu halten."

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