"Man muss darüber reden"

Die Sozialpädagogin Severine Minas hat ihren Dienst an der Regionalen Schule angetreten. Sie möchte Ansprechpartnerin für die Schüler sein, aber auch mit Eltern und Lehrern zusammen arbeiten.

 Schulleiter Alfons Bonerz (links) und Bürgermeister Werner Angsten (rechts) sind mit der Arbeit von Severine Minas mehr als zufrieden.TV-Foto: Hans Muth

Schulleiter Alfons Bonerz (links) und Bürgermeister Werner Angsten (rechts) sind mit der Arbeit von Severine Minas mehr als zufrieden.TV-Foto: Hans Muth

Kell am See/Zerf. (hm) Die Stelle Schulsozialarbeit an der Regionalen Schule Kell am See wurde im April eingerichtet und an Diplom-Pädagogin Severine Minas aus Waldweiler mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 19,5 Stunden vergeben.

"Das Ziel meiner Sozialarbeit soll darin bestehen, Kinder und Jugendliche beim Prozess des Erwachsenwerdens zu begleiten und in schulischer Hinsicht die Stärken und Fähigkeiten des Schülers in dessen Rolle als Lernender zu fördern", sagte Minas. Dazu gehöre auch die Zusammenarbeit mit dem sozialen Dienst des Jugendamtes und dem Jugendpfleger. Zwei Sprechzeiten während der Schulzeit sowie nach Vereinbarung werden angeboten, ebenso Gruppengespräche, die Mobbing in der Klasse, Schulwechsel mit Umzug, Liebeskummer, Trennung der Eltern oder Alkoholismus bei Eltern zum Thema haben können.

"Auch die Elternarbeit ist ein wichtiger Aspekt", sagt Minas. "Sprechzeiten in der Schule sind bereits eingerichtet, doch ich möchte die Elternarbeit noch ausweiten und eine Art Elterncafé einrichten, um in zwanglosen Gesprächen mit den Eltern zu kommunizieren."

"Schwellenangst ist bei Jungen höher"



Ein Schülercafé mit dem gleichen Hintergrund plant Severine Minas. Sie möchte auch mithelfen, Probleme junger Menschen vorzubeugen. Mit dem Programm zu Primärprävention für die Klassenstufen fünf und Prävention im Team für die siebten und achten Klassenstufen ist sie vertraut. "Das Programm soll eine Kooperation aus Lehrpersonal, Polizei und anderen sozialen Einrichtungen darstellen. Ich möchte die bereits bestehenden Kontakte zum Jugendnetzwerk Konz, dem Multikulturellen Zentrum in Trier und der Fachstelle "Lichtblick" des Kinderschutzbundes vertiefen und um weitere Institutionen wie Pro Familia, Aidshilfe und viele andere erweitern."

In ihrer bisher kurzen Amtszeit konnte Minas bereits erfolgreiche Gespräche führen. "Die Schwellenangst bei Jungen ist dabei höher als bei den Mädchen", sagt sie. "Die Gespräche kommen meist durch Eltern oder Lehrer zustande, wobei es sich um soziale Probleme außerhalb der Schule im Familienkreis handelt."

Schulleiter Alfons Bonerz ist mit der neuen Situation mehr als zufrieden. "Inzwischen treten viele Kinder mit ihren schulischen Problemen, aber auch solchen aus dem familiären Bereich, an Severine Minas heran. Wir sind nach dem halben Jahr, in dem Frau Minas bei uns ist, rundum zufrieden und wollen sie und ihren Arbeitsbereich nicht mehr missen."

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