Meisen- und Drosselweg sind tabu

Erst nach heftigsten Überlegungen ist dem Stadtrat Hermeskeil in seiner jüngsten Sitzung die Vergabe von Straßennamen im Neubaugebiet "Auf der Pferch" gelungen. Wer dort künftig sein Haus errichtet, wird entweder "Zum Lösterblick", "Zum Lindenstein" oder "Zum Felsbach" als Adresse haben.

 Der Hermeskeiler Stadtrat hat die Straßen im Neubaugebiet „Auf der Pferch“ getauft: Die ersten beiden Häuser stehen auf der Ecke „Zum Felsbach/Zum Lösterblick“. TV-Foto: Axel Munsteiner

Der Hermeskeiler Stadtrat hat die Straßen im Neubaugebiet „Auf der Pferch“ getauft: Die ersten beiden Häuser stehen auf der Ecke „Zum Felsbach/Zum Lösterblick“. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Wie lange der Bauausschuss in den Vorberatungen über dem Problem Vergabe von Straßennamen im Neubaugebietgebrütet hatte, wurde am Dienstagabend nicht bekannt.

Heftiges Kopfzerbrechen bei den Ratsmitglieder



Fakt ist allerdings: Der Stadtrat wollte dessen Empfehlung, den drei Straßenzügen im Neubaugebiet "Auf der Pferch" mit seinen insgesamt 28 Grundstücken die Namen von Singvögeln (Meisenweg, Amselweg, Drosselweg) zu geben, nicht folgen.

Mehrere Stadtratsmitglieder - etwa Bernd Mende (CDU) oder Sigurd Hein (SPD) - konnten sich mit dem Vorschlag nicht anfreunden. "Zu einfallslos", lautete ein Urteil, das wiederholt zu hören war. Sogar eine Vertagung der Entscheidung stand kurzerhand im Raum. Das verhinderte Stadtbürgermeister Udo Moser (BFB) aber erfolgreich mit dem Hinweis, "dass die ersten Häuser vor der Fertigstellung stehen und die Leute auf ihre Adresse warten".

Was folgte, war heftiges Kopfzerbrechen über alternative Namensvorschläge, das erst nach mehr als einer halben Stunde erfolgreich beendet wurde.

Die drei Straßen tragen künftig in zwei Fällen Namen mit einem geografischen Bezug. "Zum Felsbach" und "Zum Lösterblick" bezeichnen Gewässer, die sich entweder in der Nähe des Neubaugebiets befinden oder von dort zu sehen sind. Die Straße "Zum Lindenstein" ist nach dem Kulturdenkmal an der nicht weit entfernten Grenze zum benachbarten Saarland benannt. Der Obelisk in einem Waldstück erinnert an die bis heute nicht aufgeklärte Ermordung des Hermeskeiler Gerichtsbeamten Anton Linden am 8. März 1800.

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