Mit Trompete, Waldhorn und Geigen

HERMESKEIL. Aufs Fest der Familie hätte nicht schöner eingestimmt werden können. In der proppenvollen St.-Martinuskirche boten Schüler und Musiklehrer des Hermeskeiler Gymnasiums eindrucksvolle Weihnachtsklänge - einen besinnlichen Kontrapunkt zur allgemeinen Hektik der Vorweihnachtszeit.

Die stehenden Ovationen am Ende des Konzerts schienen programmiert. Da hatte Karl-Heinz Wortmann gut lachen. Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als neuer Schulleiter des Gymnasiums Hermeskeil konnte er zum jährlichen Weihnachtskonzert seiner Schule einige hundert Zuhörer im katholischen Gotteshaus willkommen heißen. Wortmann dankte der Pfarrgemeinde für die Überlassung der Kirche, den Musikern, Sängern und allen, die dazu beitrugen, "dass diese Veranstaltung gelingt und Besinnung bringt in unserer hektischen Zeit".Viel Künstler-Brot gespendet

Begonnen wurde mit ,,Canzon a 8" des Venezianers Giovanni Gabrieli, der eigentümlicher-weise der deutschen Musikkultur mehr verbunden war als der italienischen. Vielseitige Klangfarben strömten anschließend durchs Gotteshaus, als bei der "Renaissance Suite", einem Stück von Tilman Susato, die Piccolotrompete, das Flügel- und Waldhorn sowie das Euphonium, die Bassposaune und die Tuba zu hören waren. Das Blechbläserensemble stand ebenso unter Leitung von Stefan Butterbach wie die Bläserklassen sechs und sieben, die die "Liturgical Fanfare", "Jingle Bells" oder "Promenade" von T. Brooke ertönen ließen. Immer wieder erklang begeisterter Zwischenapplaus des fachkundigen Publikums. Wie etwa bei dem Weihnachtssuite "Christmas International", das Mario Düpre, Musiklehrer und zweiter musikalischer Konzertleiter, arrangierte und in der Kirche mit dem Schulorchester zum Klingen brachte. Gunter Berthold, Dritter im Bunde der Musikleiter, entschied sich, mit seinem Oberstufenchor beispielsweise die Weihnachtslieder "O come, all ye Faithful" oder "Ding dong! Merrily on high" vorzutragen. Genau die richtige Entscheidung - denn der Beifall kam spontan und reichhaltig. Doch nicht nur bei ihren Soli wurde viel "Brot für die Künstler" gespendet, auch der gemeinsame Auftritt mit dem Schulorchester bei Auszügen aus Bachs Weihnachtsoratorium fand reichen Widerhall.Süßer Jubel gegen Weihnachtsstress

Als Gesangssolisten glänzten Anne Leidinger und Thomas Wagner. Beim gemeinsam gesungenen Schlusslied "In dulci jubilo" ("Mit süßem Jubelschalle") nach einem Arrangement von Mario Düpre merkten viele der Zuhörer, dass der Vorweihnachtsstress von ihnen abfiel und sie für eineinhalb Stunden Klangfreude pur erfuhren. Der Eintritt zu dem eindrucksvollen Weihnachtskonzert war frei - doch viele der Zuhörer griffen in die Tasche und füllten die Spendenkasse.

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