Naturschutz nahe der Autobahn

Die Konzentration der Windräder auf wenige geeignete Standorte war von Anfang an das Ziel von Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) und seiner Verwaltung. Mittels eines Gutachtens sollte festgelegt werden, wer Windräder bekommt und wer nicht - beruhend auf Logik, Naturschutz und Gesetzgebung. Doch diese Fundamente des mit großem Selbstbewusstsein präsentierten Planungswerks bröckeln nach den Beurener Attacken. Haben die Gutachter alle relevanten Faktoren berücksichtigt? Beurens Bürgermeister Manfred Köhl zweifelt daran, und seine Argumentationskette funktioniert. Die so genannte Naturpark-Kernzone direkt an der A 1 ist eine Absurdität. Hier steckt die Inkonsequenz des Gutachtens: Weil die Fläche auf dem Papier eine Naturpark-Kernzone ist, dürfen dort eben keine Windräder hin. Nur Köhl und sein Gemeinderat wagen es, diese sinnlos gewordene Verordnung anzugreifen. Die Verbandsgemeinde übte sich in Zurückhaltung: Macht ihr mal, und wenn ihr es schafft, um die Naturpark-Hürden herumzukommen, dann werden wir euch unterstützen. Eine zu einfache Lösung, die zu einem Bumerang werden kann. Denn wenn die grundsätzlich gute Idee gefährdet wird, die weißen Riesen auf wenige Stellen zu konzentrieren und nicht den gesamten Hochwald damit zuzuspargeln, dann liegt das nicht am rebellischen Beuren, sondern an einem Gutachten, das angreifbar ist und deshalb jetzt auch angegriffen wird. j.pistorius@volksfreund.de

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