Nicht alleine reisen

Busfahrer sind keine Pädagogen. Selbst wenn nur ausgebildete Erziehern an das Steuer eines Kindergarten-Busses dürften, würde das nichts nutzen. Denn ihre Aufmerksamkeit wird zu 100 Prozent davon in Anspruch genommen, Bus und Kinder sicher durch den Verkehr zu bringen. Die Unberechenbarkeit dieses Verkehrs und des Temperaments eines dreijährigen Kindes kann eine eben noch problemlose Busfahrt zu einem Missgeschick mit kleinen Blessuren oder einem Unfall werden lassen. Deshalb haben die Eltern Recht: Kindergarten-Busse brauchen eine Aufsichtsperson. Der Landkreis Trier-Saarburg will verständlicherweise wissen, wie das Landesministerium diese Frage zu regeln gedenkt. Landrat Richard Groß lehnt einen Alleingang ab. Diese Haltung sollte nicht als Abschiebung des schwarzen Peters missverstanden werden. Doch bis die Landesebene in die Gänge kommt, brauchen die Kinder in ihren Bussen eine Aufsichtsperson. Auch wenn das Koblenzer Urteil den Antrag auf eine solche Begleitung zurückgewiesen hat, ist sie dennoch notwendig. Der Verzicht auf eine Aufsicht ist ein unkalkulierbares und unnötiges Risiko. Kinder im Vorschulalter sind ganz einfach zu klein, um alleine zu reisen - und sei es nur um die Ecke. j.pistorius@volksfreund.de

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