Nur wer brennt, kann Feuer entfachen

Im Vergleich mit der Kirchengeschichte ist ein 150. Gotteshaus-Jubiläum eher ein Kindergeburtstag. Doch für die katholischen Gläubigen von Damflos ist dieses Ereignis ein Jahrhundertfest.

 Einige Gläubige warten mit Gitarrist und Chorleiter Oliver Bölsterling (Mitte) auf den Beginn des Kirchenkonzertes. Diese Veranstaltung war einer der Höhepunkte anlässlich des dreitägigen 150. Kirchen-Jubiläums. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Einige Gläubige warten mit Gitarrist und Chorleiter Oliver Bölsterling (Mitte) auf den Beginn des Kirchenkonzertes. Diese Veranstaltung war einer der Höhepunkte anlässlich des dreitägigen 150. Kirchen-Jubiläums. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Damflos. Drei Tage lang feierte die katholische Kirchengemeinde Damflos ihr 150. Gotteshaus-Jubiläum mit einem Kirchenkonzert, Musik der ,,Blue Boys" und dem Festhochamt.

Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer war beim Konzert gut gefüllt. Dort lauschten die Besucher nicht nur Klängen von Bach, Mozart oder Brahms, sondern unbekannteren Klangvirtuosen wie Cesare Negri, Leo Brouwer, Francisco Tarrega oder Jehan Alain. Die Musik von Luc Croize-Pour-celet (Orgel), Opernsänger Karl-Heinz Simon sowie Gitarristen und Chorleiter Oliver Bölsterling stand unter dem Goethe-Motto ,,Gesang und Saitenspiel, die größten Freunde des Menschenlebens."

Anschließend lud der Pfarrgemeinderat ins Bürgerhaus. Dort blickten die Gläubigen zurück ins Jahr 1858. In diesem Jahr wurde nicht nur die Damfloser Kapelle gebaut, sondern Bernadette Soubirous hatte in Lourdes ihre erste von 18 Marienerscheinungen. Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes war noch nicht proklamiert und es gab keine Kirchensteuer. Das zeigt, in welcher Zeit die Hochwälder Vorfahren den Entschluss fassten, ihrem Glauben mit einer Kapelle eine Heimat zu geben. Heute ist das Gotteshaus Mittelpunkt und Herzstück von Damflos.

Nach Anfangsschwierigkeiten ging es mit der Kirchengemeinde stetig bergauf. Von 1942 bis zum Jahr 1970 hatte die Pfarrvikarie Damflos einen eigenen Geistlichen. Danach verwaltete die Pfarrgemeinde Züsch die Filiale Damflos. Die Zusammenlegung der Pfarreien Züsch/Damflos und Gusenburg/Grimburg mit Hermeskeil erfolgte 2005. Das nächste Zusammengehen mit Beuren und den umliegenden Orten steht bevor. Damit ist auch eine Reduzierung des pastoralen Angebotes wie regelmäßige Wochenendgottesdienste - hier helfen die Hermeskeiler Franziskanerpater aus - verbunden. ,,Noch haben wir Leben in der Pfarrei, um zu bestehen. Zu diesem Leben zähle ich die Opferbereitschaft bei karitativen Sammlungen, Wallfahrten nach Klausen oder Seniorennachmittage", sagte Pfarrgemeinderats-Mitglied Ewald Grünen. Trotzdem sollen die Gläubigen das Ganze nüchtern, wenn auch nicht pessimistisch sehen, betonte Dechant Clemens Grünebach. ,,Wir leben auch in Damflos in einer Zeit der Aussaat, nicht der Ernte", war sein Credo. Dem setzte Pfarrgemeindevorsitzende Heidi Fuchs entgegen, dass wir uns zwar dem Geist der Zeit anpassen müssen. Aber gerade das soll uns Ansporn sein, über die Grenzen von Damflos hinaus den christlichen Glauben zu leben. "Gehen wir also mit Mut in die Zukunft."

Diese Botschaft nahm Festschrift-Chronist Gerd Keller auf, indem er seine Mitchristen bat, Nachbarn und Freunde zu begeistern, am kirchlichen Leben teilzunehmen. ,,Nur wer brennt, kann auch Feuer entfachen!" Gedankt wurde allen Ortsvereinen, die der Pfarrgemeinde stets treu zur Seite stehen, sowie den vielen Helfern, die mit Rat, Tat und Geld helfen.

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