Premiere und Abschied

Die Einweihung im Waderner Gewerbegebiet "Am Hals" war einer der letzten dienstlichen Termine des saarländischen Wirtschaftsministers Hanspeter Georgi. Der neue Betriebshof von Reisen Zarth wurde in Betrieb genommen.

 Letzte Amtshandlung: Wirtschaftsminister Hanspeter Georgi schneidet bei der Einweihung des Umbaus der Firma Zarth das Band durch. Foto: Ferdinand Seyfried

Letzte Amtshandlung: Wirtschaftsminister Hanspeter Georgi schneidet bei der Einweihung des Umbaus der Firma Zarth das Band durch. Foto: Ferdinand Seyfried

Wadern. Als letzten offiziellen Auftritt hat der aus seinem Amt scheidende saarländische Wirtschaftsministers Hanspeter Georgi die Einweihung des Um- und Erweiterungsbaus der ÖPNV-Werkstatt und des neuen Betriebshofes von Ruwertal-Reisen Zarth im neuen Waderner Gewerbegebiet "Am Hals" wahrgenommen. Zarth ist damit das erste Unternehmen, das sich hier niedergelassen hat. Wie am Rande der Veranstaltung von Waderns Bürgermeister Fredi Dewald und Dagstuhls Ortsvorsteher Horst Albert, auf dessen Gemarkung das Gewerbegebiet liegt, zu erfahren war, sind bereits über 60 Prozent der Gewerbeflächen verkauft, obwohl die offizielle Vermarktung noch nicht begonnen hat. Im Hinblick auf die Namen der Ansiedlungswilligen hielten sich Dewald und Albert bedeckt. Rund 1,55 Millionen Euro seien in den bestehenden Betrieb von Reisen Zarth investiert worden, sagte Geschäftsführer Hermann Zarth. Die Bauzeit betrug ein knappes Jahr. 75 Prozent der Investitionen, das sind 1 162 500 Euro, trägt das Wirtschaftsministerium, dazu weitere 300 000 Euro an unerwarteten Mehrkosten. Der Minister hatte den Bewilligungsbescheid im Gepäck, ebenso über 532 000 Euro für die Anschaffung von sechs zusätzlichen Linienbussen, die im Betriebshof von Zarth bereits stationiert sind. Das Unternehmen Zarth stehe beispielhaft für die privaten Partner im ÖPNV, vor allem wegen seiner Werkstatt-Kooperation.Unterstützung vom Wirtschaftsministerium

Hier werden auch die Busse von anderen Partnern der Regionalbus Saar-Westpfalz GmbH (RSW) gewartet und repariert. "Die Effizienz des ÖPNV wird so enorm gesteigert. Die Erfolge sind schon jetzt messbar", begründete der Minister die Zuschuss-Politik seines Hauses vor 120 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft, darunter die Geschäftsführungen von Verkehrsunternehmen aus dem Saarland, der Stadt Trier und aus Luxemburg. Ohne die Unterstützung aus dem Wirtschaftsministerium wäre nicht möglich gewesen, was jetzt aufgebaut und verwirklicht worden sei, sagte Elisabeth Zarth-Wölfl. Zusammen mit Ehemann Zwonko Wölfl und Bruder Hermann Zarth bildet sie die Geschäftsführung des Unternehmens, gegliedert in die Bereiche Reiseverkehr, Technik und Linienverkehr sowie Finanz-, Grundstücks- und Personalwesen. Das Unternehmen wurde 1949 als kleiner Taxi-Betrieb gegründet. Schnell kamen zwölf Linien- und Reisebusse hinzu. Seit 1989 besteht die Partnerschaft zur RSW. Heute verfügt Reisen Zarth über 50 Busse und beschäftigt 110 Mitarbeiter. Dass auch andere Busunternehmen im Saarland mit der ÖPNV-Allianz die Chancen von Synergien nutzen, wertete RSW-Geschäftsführer Dieter Grünwald mit seinen 135 RSW-Bussen positiv: "Wir müssen keinen Wettbewerb fürchten." Es gehe in seinem Segen nicht um Fahrzeuge und Gebäude, sondern um Menschen, betonte der 93-jährige Steyler Missionar Klaus Schnur aus Wadern in seiner Fürbitte. Er wünschte dem Unternehmen eine menschenwürdige und herzliche Atmosphäre. Diesen Wunsch griff der Wirtschaftsminister auch an seinem letzten Arbeitstag auf - für sich selbst: "Vor ihnen steht einer, der völlig gelassen in sein neues Leben eintaucht."

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