Rückblick auf bewegte Zeiten

Am kommenden Wochenende feiert die Freiwillige Feuerwehr Kell am See mit einem umfangreichen Festprogramm ihr 80-jähriges Jubiläum, verbunden mit dem 35-jährigen Bestehen ihrer Jugendfeuerwehr.

 Eine schlagkräftige Truppe: die Freiwillige Feuerwehr Kell am See. Foto: Feuerwehr Kell am See

Eine schlagkräftige Truppe: die Freiwillige Feuerwehr Kell am See. Foto: Feuerwehr Kell am See

Kell am See. "Es war schon etwas ungewöhnlich, aber unsere Feuerwehr wurde 1928 durch Initiative des damaligen Amtsbürgermeisters Butteberg gegründet", erklärte Wehrführer Kurt Waschbüsch dem TV. "Die erste Ausrüstung bestand aus einem Schlauchkarren mit einem sogenannten Hydrantenstock, einem passenden Schlüssel, einem Verteiler, einer fahrbaren Handpumpe und einigen Löscheimern."Bei dem damaligen Spritzenhaus habe es sich um einen ehemaligen Schafstall gehandelt, einem Gebäudeteil des Pfarrhauses. Im Jahr 1931 hatte die junge Wehr ihren ersten harten Einsatz. Ein Wohnhaus in der heutigen Römerstraße brannte. Trotz aller Bemühungen der Feuerwehr mit ihrer einfachen Technik kamen dabei eine Frau und ein Kind ums Leben.Die Chronik verrät weitere Einzelheiten: Die erste verbesserte Ausrüstung kam zum Einsatz, als im Jahr 1936 der Schuppen und der Schweinestall eines Landwirts brannten. Mit einem Überflurhydranten und einer fahrbaren Handpumpe, die durch mehrere Eimerketten versorgt wurde, konnte das Feuer auf seinen Brandherd beschränkt werden. Im Winter 1937/1938 wurden viele landwirtschaftliche Betriebe von der Maul- und Klauenseuche heimgesucht. Zusätzlich zu der tierärztlichen Versorgung der Kühe und Rinder wurden die Betriebe eingezäunt, und die Feuerwehrmänner mussten Tag und Nacht Wache schieben, damit niemand sein Anwesen verlassen und auf diese Weise die Seuche verbreiten konnte.Der folgenschwerste Brand in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Kell ereignete sich im Sommer 1948, als auf dem heutigen Parkplatz vor der Kirche eine Baracke ein Raub der Flammen wurde, bei dem fünf Bewohner den Tod fanden und einer schwer verletzt wurde. 1951 wurde die Wehr mit einer Motorspritze TS 8/8 mit einem Zweizylinder-Zweitaktmotor ausgerüstet. "Damals war die Pumpe das Heiligtum des Maschinisten", weiß Waschbüsch. "Das Berühren der Pumpe durch einen normalen Feuerwehrmann brachte da schon mal einen Tadel ein." Um den kulturellen Bereich in Kell zu beleben und um die anstrengende Arbeit in der Feuerwehr aufzulockern, übte man sich in musikalischer Tätigkeit. So wurde der Spielmannszug, das spätere Aushängeschild der Feuerwehr, gegründet, wobei einigen Mitgliedern die Flötentöne und der rhythmische Trommelschlag beigebracht wurden.Anlässlich des Verbandsgemeinde-Feuerwehrtages 1971 nahm die Keller Wehr Kontakte mit der Freiwilligen Feuerwehr Eppelborn im Saarland auf, die bereits eine Jugendfeuerwehr installiert hatte. Nach diesem Beispiel erfolgte die Gründung der Jugendfeuerwehr Kell, heute noch Vorreiter für alle anderen Jugendwehren. 1990 kam es zu einem großen Einsatz in der Türenfabrik Haag. Die Halle der Stiltürenfertigung brannte. Durch besonnenes Handeln der ersthelfenden Feuerwehr Kell konnte ein Übergreifen auf andere Hallen verhindert werden.Heute zählt die Keller Feuerwehr 39 aktive Mitglieder, darunter zwei Frauen. Die Jugendwehr unter Leitung von Helge Schmitt und Sebastian Esch ist 15 Personen stark. Dass die Räume des Feuerwehrhauses zu klein wurden, ist die logische Folgerung. Doch Abhilfe soll geschaffen werden. "Ein neues Feuerwehrhaus ist in der Planung", sieht Waschbüsch hoffnungsvoll voraus. Extra Festprogramm: Freitag, 16. Mai: 19 Uhr Rock im "Dumpert". Samstag, 17. Mai: 13 Uhr Geschicklichkeitsfahren für Einsatzfahrer des Kreisfeuerwehrverbandes Trier-Saarburg, 17.30 Uhr Feuerwehr-Olympiade für Vereine und Gruppierungen, 20 Uhr Lampionfest, 21 Uhr Fackelwanderung für die Kids mit anschließendem Stockbrotbacken. Sonntag, 18. Mai: 10 Uhr Wanderung des Kreisfeuerwehrverbandes, 11 Uhr Frühschoppen, musikalische Umrahmung durch den Musikverein "Concordia" Kell, 13 Uhr Jugendfeuerwehr-Wettbewerb.

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