"Saitensprünge" an der Kaserne

HERMESKEIL. (jüb) Zu einem Rock- und Pop-Ereignis der ganz besonderen Art kommt es am Samstag, 26. Februar, in der Hermeskeiler Hochwaldkaserne mit dem ersten Auftritt der Band "Half Chicken".

Es war im Sommer des Jahres 2000, als im großen Festzelt der Hermeskeiler Stadtwoche die Gruppe "Heap of Rubble" gestandene Männer und Frauen an jene Zeiten erinnerte, als sie zu den hämmernden Klängen der "Pilzköpfe" das zarte Mäntelchen der Pubertät abstreiften. Vorbei, niemals wieder? Nein. Denn, wen die Botschaft von Drums, Keyboard oder E-Gitarren einmal erreicht hat, der kann auch in Sichtweite des Vorruhestands nicht von "Saitensprüngen" lassen. Mit dabei in der fünfköpfigen "Altherren-Band" die am Samstag, 26. Februar, den Kasernenhofton der besonderen Art anschlagen wird, sind aus jener Zeit Sänger Reinhard "Männi" Irsch und Drummer Harald "Ritchy" Gorges aus Hermeskeil dabei. Vollblutmusiker in einem Alter, die heute wehmütig im Fotoalbum von der Feier des eigenen "Fuffzigsten" blättern. Was sie nicht daran hindert, gemeinsam mit John Freeman, Thomas Hemmes und Thomas Dickmann unter dem Namen "Half Chicken" ihre Fan-Gemeinde zum Leben zu erwecken. Die "Hobby-Amateurmusiker mit gehobenem Anspruch", so die "halben Hühner" über sich selbst, proben seit etwa zwei Jahren miteinander. "Wir haben viele eigene Arrangements, wir spielen nicht einfach nur Ohrwürmer runter. Unsere Musik ist viel druckvoller, als das, was man unter solchen Hits eigentlich versteht", beschreibt Gorges die Stilrichtung. Ob allerdings auch einer der Alten Herren wie bei Jethro Tull von Frontman Ian Anderson gewohnt, einbeinig auf der Flöte spielen wird, darf angesichts latent vorhandener Bandscheibenprobleme bezweifelt werden. Half Chicken sind Leute, die Musik im Blut haben, die sich "Rock und Rockets" auf ihre Fahnen geschrieben haben. "Wir wollen Spaß auf hohem musikalischen Niveau haben", sagt Männi Irsch, der Mann mit der warmen, einschmeichelnden Stimme. Die Vorbereitung der Band auf das Hermeskeiler Konzert litt auch unter den Ereignissen der Tagesaktualität. John Freeman war als Mitglied des Malteser-Hilfsdienstes fünf Wochen in Thailand vor Ort, um dort zu helfen, die Spuren der Tsunami-Katastrophe zu beseitigen. Ob das Konzert der Gruppe, die von "Full of Pipes" und "Elliot" musikalisch eskortiert werden, der erste Schritt zum Konversionsprogramm auf dem Gelände der Hochwaldkaserne bedeutet, steht noch nicht fest. Karten zu dem Rock- und Popereignis in der gut 1000 Personen fassenden Halle gibt es zum Preis von 7 Euro in Hermeskeil bei der Fahrschule Bender, Fernseh Asbeck, dem Jugendbüro der Grundschule, in Kell in der Papeterie Helge Schmitt sowie im Getränkemarkt Reinsfeld. Karten an der Abendkasse kosten 9 Euro.

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