Schömerich setzt "Auf Commlerweg"

SCHÖMERICH. Der Anfang ist gemacht: Mit den Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet "Auf Commlerweg", die im Frühjahr abgeschlossen sein sollen, werden 2006 im kleinsten Ort der Verbandsgemeinde Kell am See die Rahmenbedingungen für ein Bevölkerungswachstum und die Ansiedlung von Neubürgern geschaffen.

Noch vor einem Jahr gab es in der Rechnung des Gemeinderats von Schömerich eine entscheidende Unbekannte. Käufer gefunden

Zur Erinnerung: Im Etat des 120-Einwohner-Dorfs war 2005 einmal mehr die Erschließung des Neubaugebiets "Auf Commlerweg" als wichtigste Investition geplant. Doch zu diesem Zeitpunkt konnte niemand sagen, ob die Verwirklichung dieses zentralen Projekts für die Dorfentwicklung - wie in den Jahren zuvor - erneut an der mangelnden Nachfrage scheitern würde. Denn die Vorgabe der Kommunalaufsicht war eindeutig: Grünes Licht würde es für die Erschließung nur dann geben, wenn die Schömericher mindestens einen Käufer für ein Baugrundstück präsentieren konnten. "Das war damals schon eine düstere Lage", bekennt Ortsbürgermeister Michael Lauer heute ganz offen. Inzwischen sind diese Probleme jedoch Schnee von gestern. "Es geht gut voran", stellt Lauer im TV-Gespräch erfreut fest. Drei Parzellen konnte die Gemeinde 2005 an den Mann bringen. "Damit haben wir unsere eigenen Erwartungen getoppt", betont der Gemeindechef. Die Schömericher konnten also endlich am Ortsausgang Richtung Kimmlerhof loslegen, und im Herbst folgte der erste Spatenstich "Auf Commlerweg", wo die Kommune insgesamt elf Grundstücke für Ansiedlungswillige bereithält. Aktuell ist ein Haus bereits im Bau, und bei den Erschließungarbeiten gibt es nur witterungsbedingt eine Pause. Er gehe deshalb weiterhin davon aus, dass diese Arbeiten im Frühjahr abgeschlossen werden, sagt Lauer. Grund zum Optimismus sieht der Dorfchef zudem in der Tatsache, "dass es weitere Anfragen für Bauplätze gibt". Zunächst muss die Kommune, deren Haushalt seit 2001 ein Defizit aufweist, aber beträchtlich in Vorleistung gehen. Das strapaziert den Etat 2006 deutlich, weil rund 211 000 Euro neu an Krediten aufgenommen werden müssen. "Das können wir aber verkraften", ist Lauer überzeugt. Er und der Gemeinderat hoffen nämlich naheliegenderweise auf die Einnahmen, die die Kommune beim Verkauf weiterer Grundstücke erhält. In welchem Maße die Erschließung des Neubaugebiets den investiven Bereich dominiert, wird beim Blick auf den Vermögenshaushalt deutlich. Von den 330 300 Euro, die die Gemeinde Schömerich 2006 ausgeben wird, entfallen 111 300 Euro auf die Planung und die Baukosten des Projekts "Auf Commlerweg". Hinzu kommen 214 000 Euro, die es kosten wird, im Neubaugebiet Kanal und Wasserleitungen zu verlegen. "Alle anderen Investitionen sind also nachrangig", bilanziert Lauer. Gleichwohl findet sich im Etat noch mit 1000 Euro eine Summe, die zwar klein erscheint, aber in die Zukunft weist. "Das sind Planungskosten für die Erweiterung unseres Bürgerhauses, die wir zusammen mit der Feuerwehr angehen wollen", erklärt Lauer. Geplant ist, den Versammlungsraum durch einen Anbau zu vergrößern. "Die Kostenfrage ist noch völlig offen. Wir wollen aber eventuell bis Sommer einen Zuschuss beantragen." Schließlich soll im kleinsten Ort der Verbandsgemeinde auch etwas für die Kleinen gemacht werden. Für die Anschaffung von neuen Geräten und für einen neuen Zaun auf dem Spielplatz werden 1000 Euro investiert.

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