Schüler nach Brand im Ausweichquartier

Schöndorf · Elf Schöndorfer Grundschüler werden vorerst im Andreashaus in der Pfarrgemeinde unterrichtet. Ihr eigentliches Schulgebäude ist nach einem Brand nicht mehr nutzbar. Wie es mit der Schule weitergeht, ist offen.

 Fußboden, Wände und Fenster sind verrußt, das Mobiliar unbrauchbar. Ein Brand bescherte den Grundschülern in Schöndorf gestern schulfrei. TV-Foto: Anja Fait

Fußboden, Wände und Fenster sind verrußt, das Mobiliar unbrauchbar. Ein Brand bescherte den Grundschülern in Schöndorf gestern schulfrei. TV-Foto: Anja Fait

Foto: (h_tl )

Schöndorf. Die Schöndorfer haben schnell reagiert. Und das gleich mehrfach. EineLehrerin der Grundschule Schöndorf hat nach Auskunft der Polizei Hermeskeil am Mittwochmorgen bei ihrer Ankunft im Gebäude starken Rauch festgestellt. Ursache dafür war nach derzeitigen Erkenntnissen ein offensichtlich defekter Elektroheizkörper, in dem ein Schmorbrand entstanden war.
Die vom Hausmeister um 7.38 Uhr alarmierte Feuerwehr - im Einsatz waren die Wehren aus Schöndorf, Pluwig und Gusterath - hatte die Lage schnell im Griff. Glücklicherweise. Wären die Helfer nur einige Minuten später eingetroffen, so die allgemeine Einschätzung, hätte das Schulgebäude womöglich schon komplett in Flammen gestanden. Schüler, die während der Löscharbeiten eintrafen, wurden nach Auskunft von Verbandsgemeinde-Wehrleiter Christian Kühn zu einer nahen Bushaltestelle gebracht. Dort konnten Eltern sie später abholen. Die Lehrerin hatte diese telefonisch von dem Vorfall an der Schule in Kenntnis gesetzt.
Raumluftmessung geplant


Am heutigen Donnerstag geht der Unterricht wieder weiter. Und zwar im nahen Andreashaus. Die Verbandsgemeinde Ruwer ist Trägerin der Grundschule. Bürgermeister Bernhard Busch sagt: "Die Pfarrgemeinde hat sich sofort bereit erklärt, einen Raum zur Verfügung zu stellen, damit dort der Unterricht stattfinden kann." Auch ohne dieses Angebot wäre der Unterricht nicht ausgefallen. Denn in der Grundschule Gusterath wäre nach Auskunft der dortigen Schulleitung noch genügend Platz. Zudem werden dort bereits heute viele Kinder aus dem Einzugsbereich der Schöndorfer Schule (Bonerath, Hinzenburg, Holzerath, Ollmuth und Schöndorf) unterrichtet.
Ursprünglich war geplant, einen anderen Raum innerhalb der Schöndofer Schule Ende kommender Woche zu beziehen. Zuvor muss das Gebäude hergerichtet werden. Schließlich schätzt die Polizei den Schaden auf mehrere Zehntausend Euro. Laut Bürgermeister Busch soll es eine Raumluftmessung geben. Dadurch soll gewährleistet werden, dass keine Schadstoffe in der Raumluft vorhanden sind. Ein Vertreter der Schulaufsicht hat bei einem Besuch am Brandort klargestellt, dass es ohne die Unbedenklichkeitserklärung keinen Unterricht in der Schule gibt. Zudem hat nach Auskunft von Bürgermeister Busch Schulrat Thomas Baur gesagt, dass die Schulbehörde je nach Größe des Schadens über die Zukunft des Standorts entschieden will. Denn beim Brand in der Klasse ist nicht nur viel Plastik verschmort. Vor allem ältere Nachtspeicheröfen können Asbest, Speichersteine mit hohen Chromatgehalten sowie giftige und krebsauslösende PCB-haltige elektrische Bauteile enthalten.
Der Brand hat nach Auskunft des Bürgermeisters keine Auswirkungen auf den Fortbestand des Standorts. Der war nicht zuletzt deshalb in der Diskussion, weil es für das Schuljahr 2015/16 keine Anmeldungen gab.
Elf Jungen und Mädchen der Klassenstufen zwei bis vier werden aktuell an der Grundschule in Schöndorf unterrichtet. Von den 15 möglichen Schulanfängern aus dem Grundschulbezirk für das kommende Schuljahr sind bisher zehn an der benachbarten Gusterather Schule angemeldet worden.
Bernhard Busch sagt im Gespräch mit dem TV, dass er den Haupt- und Finanzausschuss der VG Ruwer über die Situation in Schöndorf informiert.
Es gelte nach wie vor der Beschluss des Verbandsgemeinderats aus dem Sommer, dass mögliche Schulschließungen in der VG dann doch kein Thema sein sollen. alf/har

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort