"Alles, was singbar ist, wird in der Singbar präsentiert", erläuterte der aus dem saarländischen Hasborn stammende Christof Scheid, Solokabarettist und Mitglied der Gesangsgruppe "Die Schwiegersöhne", sein neues Programm, das in Hermeskeil uraufgeführt wurde. Passend zu diesem Wortspiel war das Bühnenarrangement einer kleinen Bar nachempfunden. Zu Beginn stimmten "Die Schwiegersöhne" das Publikum mit A-cappella-Gesang ein, bei der Veranstaltung forderten sie die Anwesenden auf, den Programmablauf mit eigenem Gesang "interaktiv" mitzugestalten. Mehr als einhundert Münder öffneten sich zum Mitsingen, die der Organisatoren eingeschlossen. Mit einem "himbowappa" als Refrain zur bekannten Melodie von "Der Löwe schläft heut' Nacht" vereinten die Künstler, das Publikum zu einem Massenchor. Seinen Soloauftritt hatte Christof Scheid diesmal nicht mit dem für ihn typischen saarländischen "Noowend" eingeleitet, er begrüßte auf Hochdeutsch. Seine kabarettistischen Einlagen waren jedoch im Dialekt gehalten: Das "R" rollte. Er beschrieb, was passiert, wenn ein männlicher Urlauber seine Badehose im Wasser verliert, und er seine Blöße mit einem Eimer ohne Boden bedecken will. Im Gegensatz zur "Trash-Comedy" im Fernsehen zeigte Scheid seine Liebe zum traditionellen Kabarett, wobei er immer wieder den "Alltag" als Thema verpflichtete. Während der Solist Scheid als Profi seinen Lebensunterhalt für seine Familie verdient, gehen seine drei Partner im Ensemble "Die Schwiegersöhne" anderen Berufen nach. Gemeinsam ist ihnen ihre professionelle Einstellung zur Kunst. In bester "Barbershop"-Tradition teilen sie sich dem Publikum mit. Andreas Schäfer tritt als Erster Tenor auf, Joachim Balzer als Zweiter Tenor. Die Bassstimme gehört Rudolf Schäfer, und zu guter Letzt tritt auch Christof Scheid mit ihnen auf, er vervollständigt das Gesangsquartett mit seinem Bariton. Das Talent der Gesangsgruppe mit wird durch handwerkliches Können ergänzt. Das Quartett arrangiert die Stimmsätze, schreibt Songs und bereitet mit moderner Technik das Playback für die Hintergrundmusik auf. "Bei jeder Premiere hapert es noch mit der stimmlichen Abstimmung im Gesang", meinte Andreas Schäfer.