Straffe Zügel sind tabu

ZÜSCH. (jolo) Der Rosenhof in Züsch stand einen Tag ganz im Zeichen des Breitensports: Die Bezirksmeisterschaft Breitensport, der Neunte Hochwaldtrail, ein Reiterpass-Wettbewerb, ein Führzügel-Trail für die Jüngsten und die Gelassenheitsprüfung (GHP) des Wanderreitvereins Eifel-Hunsrück standen an.

Die GHP wurde 2001 als Gemeinschaftsaktion von "Cavallo", Deutschlands führender Pferdezeitschrift, und der FN, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, entwickelt. Bei diesem Breitensport-Wettbewerb ist die Gelassenheit des Pferdes in zehn Alltagssituationen im Führen gefragt. Dabei zählt nicht die sportliche Leistung, sondern das Vertrauen, der Charakter und die Erziehung des Pferdes. Nach der Vorstellung musste jeder vierbeinige Freund bei zehn Aufgaben seine Gelassenheit und sein Vertrauen zu seinem zweibeinigen Kameraden, der die Zügel nur locker hielt, beweisen. So durfte das Pferd die markierte Gasse nicht verlassen, auch wenn plötzlich neben ihm eine Luftballon-Traube hochstieg. Zudem musste der Prüfling beweisen, dass er bei Hindernissen (Stangen) cool bleibt und sie ohne zu poltern übersteigen kann. Cool sollte das Tier ebenfalls beim Geräusch eines vorbeifahrenden Zuges bleiben. Die Zügel sollen durchhängen und möglichst wenig Einwirkung aufs Pferd haben. Das Sprechen mit dem Pferd ist erlaubt. So wie es Annika Meyer aus Nonnweiler bei ihrer 17-jährigen Stute Trixi tut: Die junge Saarländerin ist wie fast alle zum ersten Mal bei einer Gelassenheitsprüfung. Doch ihr Lampenfieber war unangebracht, denn Trixi löste die Aufgaben zu ihrer Zufriedenheit.Reiten nach Karte

Christoph Hack (15 Jahre) aus Gutweiler war der einzige Junge im Feld. Beide, sein ruhiges 14-jähriges Pferd Shadow und er, der seit vier Jahren reitet, gingen ganz locker an die Sache. Der 17-jährige Vierbeiner Ricardo und seine Kobern-Gondorfer Zügelhalterin Angelika Becker hätten beinahe ,,Sehr gut" (absolut gelassenes Pferd/souveränes Führen ohne jegliche sichtbare Einwirkung) erhalten, wenn er nicht einmal leicht gebockt hätte. Das coolste Pferd kam vom Rosenhof. Wanderreiterin Monika Reimann aus dem pfälzischen Otterberg hatte sich spontan entschlossen, mit der sechsjährigen Stute Tjelka die Gelassenheitsprüfung abzulegen. Höhepunkt des Tages waren die Bezirksmeisterschaften des Breitensports, die zum ersten Mal mit 24 Teilnehmerinnen und einem Teilnehmer auf dem Rosenhof stattfanden. Die erste Aufgabe war ein 20-Kilometer-Orientierungsritt, der mit Karte und Zeitvorgaben, die die Reiter an den Kontrollpunkten erhielten, absolviert werden musste. ,,Schwierig vor allem für Neulinge ist dabei nicht nur, das vorgegebene Tempo einzuhalten, sondern auch nach Karte zu reiten", sagte die Breitensportbeauftragte des Bezirksverbandes, Gisela Ankly.Gehorsam und Geschicklichkeit gefragt

Nachmittags fand dann der Neunte Hochwaldtrail statt. bei dem Parcours kam es nicht auf Schnelligkeit an, es mussten auch Gehorsams- und Geschicklichkeitsaufgaben bewältigt werden. Bezirksmeisterin wurde Andrea Probstfeld aus Kobern-Gondorf auf ,,Bandit", gefolgt von Elisabeth Eßer (Bingen) auf ,,Amor" und der Osburgerin Andrea Klein auf ,,Antje" (alle Mitglieder im Wanderverein Eifel-Hunsrück).

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