Umweltfreundlicher Hammer

Die partnerschaftliche Begegnung zwischen Grundschülern aus dem belgischen Attert und Hermeskeil führte zum Züscher Hammer. Die restaurierte Anlage, deren Grundmauern bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, ist das Verbindungsglied zweier Regionen. Denn hierher kamen damals Wallonier, um Arbeit zu finden.

 Mit lautem Knall trifft der wassergetriebene Hammer alle paar Sekunden auf das Schmiedeteil, das Hans-Walter Ganz mit Hilfe seines Assistenten Jonathan Genson (links) formte. Die belgischen Schüler staunten. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mit lautem Knall trifft der wassergetriebene Hammer alle paar Sekunden auf das Schmiedeteil, das Hans-Walter Ganz mit Hilfe seines Assistenten Jonathan Genson (links) formte. Die belgischen Schüler staunten. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Züsch. Die Verbindung ist eine Idee von Landrat Günther Schartz. Er regte an, die Naturparke Attert und Saar-Hunsrück durch Besuche und Aktionen besser zu verknüpfen. Deshalb hat der Kreis den Besuch von Grundschülern unterstützt. Josy Arens, Bürgermeister der belgischen Gemeinde Attert, führte die Delegation mit 96 Schülern und sechs Lehrern an.Schartz und Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes begrüßten die Gäste in ihrer Landessprache und wünschten viele gute Eindrücke. Die hatten die jungen Besucher schon in der Flugausstellung gesammelt. Eine weite Reise in die Vergangenheit war deshalb der Besuch am Züscher Hammer.Das mit Wasserkraft getriebene Monstrum ist der ganze Stolz des Fördervereins und dessen Vorsitzenden Hermann Meter. Der Fachwart Schmiede, Hans-Walter Ganz, und sein junger Assistent Jonathan Genson demonstrierten die Wucht des Hammerschlages. Es wurden richtige Eisenteile geschmiedet.Wer so etwas sieht, begreift schnell, wie schwer die Arbeit in früheren Zeiten war. Doch Arbeit zu haben, war schon 1694, als der belgische Hüttenmeister Remacle de Hauzeur die Anlage in Betrieb nahm, so wichtig wie heute. Viele heutige Familiennamen in der Region erinnern noch daran, dass es damals zahlreiche Wallonier nach Züsch zog, um hier ihr tägliches Brot zu verdienen.Diese Verbindungen haben die Grundschüler sehr gut begriffen. Antoine Hubermont aus der 5. Klasse fand die Arbeit früher "pittoresk" und seine Klassenkameradin Venetia Danthine stellte fest: "Die Kraft des Wassers zu nutzen, um Eisen zu bearbeiten, ist viel gesünder für die Umwelt als mit heutigen Maschinen."Der Termin für einen Gegenbesuch steht schon fest: Eine Delegation der Verbandsgemeinde Hermeskeil fährt am 12. und 13. Juli zum Naturparkfest ins belgische Attert. "Es soll eine lockere aber stetige Beziehung werden", wünscht sich Bürgermeister Michael Hülpes.

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